Autokonzern wieder auf der Überholspur

GM-Chef tritt zurück

Der US-Autobauer General Motors hat von April bis Juni wieder Gewinn gemacht und zwar 1,3 Milliarden US-Dollar. Der Mutterkonzern von Opel ist damit dem Ziel näher gekommen, erstmals seit sechs Jahren auch im Gesamtjahr wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Trotz der guten Nachrichten hat der General-Motors-Chef Ed Whitacre seinen Rücktritt angekündigt.

Abendjournal, 12.08.2010

Unerwarteter Schritt

Der Rücktritt von GM-Chef Ed Whitacre kommt überraschend. Er hat den Chefsessel bei GM erst Ende vergangenen Jahres übernommen. Seinen Posten soll am 1. September Dan Akerson übernehmen. Whitacre wird die Geschicke des Unternehmens aber vorläufig weiter mitbestimmen - als Vorstand des General-Motors-Verwaltungsrats.

Mit Radikalkur zum Gewinn

Unter seiner Führung sind im vergangenen Jahr zehntausende Stellen Jahr abgebaut, mehrere Fabriken geschlossen und die Zahl der US-Marken zusammengestrichen worden - von den Marken Hummer und Saab hat man sich etwa getrennt. Mit dieser Radikalkur ist dem früheren Weltmarktführer der Sprung zurück in die Gewinnzone geglückt. Dank zunehmender Fahrzeugverkäufe sind die Umsätze von April bis Juni um knapp eine Milliarde auf mehr als 33 Milliarden Dollar gestiegen. Im Vergleichs-zeitraum des Vorjahres hat GM noch einen Verlust von 13 Milliarden Dollar hinnehmen müssen.

Opel macht weiter Verlust

Sorgen bereitet noch das Europageschäft. Die GM Motors Tochter Opel ist auch im zweiten Quartal weiter in den roten Zahlen. Nach Auslaufen der staatlichen Hilfen hat Opel heuer weniger Autos verkauft als vor einem Jahr. Durch Einsparungen ist der Verlust auf 160 Millionen Dollar gedrückt worden. Europachef Nick Reilly will Opel 2011 aus der Verlustzone führen, 2012 soll Opel wieder Geld verdienen.

Börsenrückkehr geplant

Der nächste Schritt ist für das GM Management der Gang an die Börse, ein Schritt der noch in diesem Jahr erfolgen soll: Bis zu 20 Milliarden Dollar sollen von Investoren kommen. Mit dem Geld will GM die staatliche Hilfe zurückzahlen. Die US-Regierung hat den Konzern erst vergangenes Jahr mit 50 Milliarden vor dem sicheren Aus gerettet. Der amerikanische Staat hält seitdem knapp 61 Prozent an General Motors, dieser Anteil soll jetzt schrittweise zurückgefahren werden.

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