FPÖ: Moscheen "Brutstätten des radikalen Islams"

Schakfeh: Moschee für jede Landeshauptstadt

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh, wünscht sich langfristig in jeder Landeshauptstadt Österreichs eine nach außen erkennbare Moschee inklusive Minarett. Das würde Vorurteile abbauen. Die FPÖ und das BZÖ haben postwendend empört reagiert. Die FPÖ spricht von Moscheen als "Brutstätten des radikalen Islam".

Mittagsjournal, 22.08.2010

Kompromisse möglich

Rund eine halbe Million Muslime leben in Österreich, aber es gibt zu wenig Bethäuser für sie, sagt der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft Anas Schakfeh im Interview mit der Austria Presseagentur. Er wünscht sich, dass jede Landeshauptstadt eine Moschee bekommt, mit Minarett, also dem Turm, von dem Gebete gerufen werden. Bei der Höhe der Türme könne man einen Kompromiss eingehen, sagt er, auch Lautsprecher müssen nicht sein.

Informationsstellen über Islam

Es soll auch in jeder Landeshauptstadt ein Verwaltungsgebäude und eine Informationsstelle geben, sagt Schakfeh. Das soll helfen den Umgang mit dem Islam zu normalisieren und falsche Klischees in der Öffentlichkeit zu korrigieren.

FPÖ: Zuwanderungsverbot für Muslime

Die FPÖ ist empört und sagt in einer Aussendung, neue Moscheen würden den Islamismus in Österreich fördern denn sie seien "Brutstätten des radikalen Islams", eine gesellschaftliche Spaltung drohe. Ein Zuwanderungsverbot für Personen aus dem Islamischen Raum sei nötig

Nächstes Jahr wählen die Muslime Österreichs eine neue Vertretung.

Abendjournal, 22.08.2010

Deutschkurse nur in Hauptstädten

Für viele potenzielle Zuwanderer sei es nicht möglich vor der Einreise nach Österreich Deutsch zu lernen, sagt der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft Anas Schakfeh, weil es in vielen Ländern, nur in der Hauptstadt Deutschkurse gäbe und das sei für Viele eine zu weite Reise. Schakfeh: "Wenn das Gesetz wird, werden viele Immigranten nicht mehr nach Österreich kommen. Der Herr Außenminister meint, Österreich braucht sie."

Schakfeh: "FPÖ beleidigend"

Schakfeh wünscht sich außerdem in jeder Landeshauptstadt eine Moschee mit Minarett. FPÖ und BZÖ protestieren, die FPÖ etwa sieht in Moscheen Brutstätten des radikalen Islams. Schakfeh spricht von einer inakzeptablen Beleidigung, aber überrascht ist er nicht, er ortet Propaganda vor der Wiener Wahl. "Es ist das Wahlprogramm dieser Partei, anscheinend hat sie kein anderes.", sagt Schakfeh.

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