Frankreich besteht auf Rückführung

Roma-Gespräche in Paris

In Paris beraten Vertreter der französischen und der rumänischen Regierung über die zahlreichen offenen Fragen rund um die Rückführung der Roma in ihre Heimat. Unterdessen zeigt sich die EU-Kommission besorgt über die Roma-Politik Frankreichs. Justizkommissarin Reding will das Vorgehen Frankreichs überprüfen.

Abendjournal, 25.08.2010

Brief an Brüssel

Post aus Paris. Von Premierminister Francois Fillon. Er erläutert EU-Kommissionspräsident Barroso, warum Frankreich hunderte Roma zurückschickt und erwähnt einmal mehr, dass die Betroffenen das Land freiwillig verlassen. Denn die EU will ja die Roma-Politik Frankreichs prüfen und bis kommende Woche einen Bericht vorlegen.

Paris bleibt hart

Frankreichs Regierung zeigt sich bis jetzt unbeeindruckt: Vor den Gesprächen mit den rumänischen Staatssekretären heute und morgen ist Paris zwar zu einer besseren Zusammenarbeit bereit. Innenminister Brice Hortefeux bekräftigt aber, dass die Räumungen der illegalen Siedlungen weitergehen sollen: Hunderte Roma sollen noch nach Rumänien zurück geschickt werden.

Und dort solle sich die Regierung besser um die Integration der Roma kümmern, sagt Immigrationsminister Besson und die EU solle das besser kontrollieren: Die EU gibt jährlich 20 Milliarden an Rumänien für Entwicklungsprojekte dazu gehört auch Integration, sagt Besson. Die rumänische Regierung muss ihren Teil des Jobs machen und wir brauchen eine wachsame und fordernde EU-Kommission.

Bessere Überwachung

Auch Premier Fillon fordert die EU auf, die Integration der Roma in Rumänien stärker zu überwachen. Denn Frankreich will vor allem eines Verhindern: Die Rückkehr der Roma nach Frankreich.