Pilotversuch könnte realisiert werden

Protest gegen Gebühr auf Autobahn-WC

50 Cent für WC-Benützung. Was bisher ein Pilotversuch war, könnte in Zukunft auf alle 90 Autobahntankstellen in Österreich ausgeweitet werden. Der staatliche Autobahnbetreiber ASFINAG hat für die Toilettengebühr grünes Licht gegeben, will das Projekt aber noch überprüfen. Die Autofahrerclubs protestieren bereits.

50 Cent wegen Vandalismus

Was für einen einzelnen nur 50 Cent sind, hat die Autofahrer in den letzten vier Monaten bei dem Pilotversuch bereits mehr als 77.000 Euro gekostet. Stefanie Grafenauer von der ASFINAG begründet die Toilettengebühren so: "Die Kosten für Reinigung und Instandhaltung der WC-Anlagen sind in den letzten Jahren extrem angestiegen, unter anderem weil der Vandalismus stark zugenommen hat."

"Autobahntankstellen ohnehin zu teuer"

Ein vehementes Nein kommt hingegen von den Autofahrerclubs. Die 90 Autobahn-Tankstellen in Österreich wären ohnehin bereits zu teuer, sagt Lydia Ninz vom ARBÖ: "Für Treibstoff verlangen sie rund 15 Cent mehr, sie verdienen sehr gut mit ihren Shops. Daher muss ein kostenloses und sauberes WC möglich sein."

Die 50 Cent sollen den Toilettenbenutzern rückerstattet werden, verteidigt wiederum die ASFINAG die Gebühren: "Der Kunde zahlt vorab den Toilettenbeitrag, kann diesen aber im Tankstellen-Shop einlösen."

Entscheidung in einem Jahr

In Deutschland existiert eine solche Toilettengebühr schon länger. Allerdings zahlen die Autofahrer dort auch keine Autobahngebühr, die in Österreich in Form einer Vignette zu bezahlen ist.

Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) nimmt am Donnerstag dazu nicht Stellung. Sie sagt, das sei alleinige Sache der ASFINAG. Diese solle das Pilotprojekt überprüfen. Spätestens in einem Jahr will die ASFINAG eine Entscheidung fällen.