Krankenversicherung inklusive
Mindestsicherung bringt auch E-Card
Zur finanziellen Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen tritt mit Anfang September die Mindestsicherung in Kraft. Gleichzeitig mit der Mindestsicherung werden diese Personen nun auch ins Krankenversicherungssystem integriert.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 01.09.2010
Noch nicht in allen Ländern
Die Mindestsicherung löst die Sozialhilfe ab und macht für eine Einzelperson 744 Euro pro Monat aus. Die Mindestsicherung für Paare liegt bei 1.116 Euro, zusätzlich gibt es noch einen Aufschlag für Kinder. Zumindest in den Bundesländern Salzburg, Niederösterreich und Wien, die anderen sollen bis spätestens Jahresende folgen.
Ende der Stigmatisierung
Bezieher der Mindestsicherung haben nun automatisch eine Krankenversicherung und damit auch eine Ecard. Alle jene, die bisher keine solche elektronische Versicherungskarte hatten, sind bereits mit einer Ecard ausgestattet, sagt Volker Schörghofer, Ecard-Verantwortlicher im Hauptverband der Sozialversicherungen. Damit seien diese Menschen bei Arztbesuch nicht mehr stigmatisiert. Mit Anfang September gelte der Versicherungsschutz in fünf Bundesländern: Wien, Niederösterreich, Salzburg, Oberösterreich, Burgenland. Die restlichen Bundesländer werden voraussichtlich in den nächsten Monaten folgen - Tirol und Vorarlberg voraussichtlich im Laufe des Jahres, Kärnten und die Steiermark Anfang des kommenden Jahres.
24.200 insgesamt
Knapp 12.000 Bezieher der Mindestsicherung seien bisher bei den Krankenkassen gemeldet, das sei etwa die Hälfte der geschätzten 24.200 Anspruchsberechtigten, sagt der Ecard-Verantwortlicher im Hauptverband der Sozialversicherungen. Mit der Mindestsicherung gelte die elektronische Krankenversicherung österreichweit. Sollte jemand wider erwarten übersehen worden sein, rät Volker Schörghofer, sich an die Sozialhilfestelle zu wenden.