Die Saison 2010/11 im Theater an der Wien

Wo der Augenblick fasziniert

Ein Kopf wie ein "Wimmelbild", in dem es viel zu entdecken gibt, ziert das Cover des neuen Programmbuches des Theaters an der Wien. Es zeigt ein facettenreiches Gesicht, gezeichnet von Visionen, Träumen, Intuition und Kreativität und steht in diesem Sinne für die Vielfalt der Stücke der kommenden Saison des Hauses.

Viele "faszinierende Augenblicke" bietet diese unter anderem mit zwölf Premieren, die ganz dem Credo des Hauses verpflichtet sind, dem Wiener Opernpublikum packendes Musiktheater vom Barock bis in die Moderne zu bieten.

Erste Opernpremiere "Semele"

Gleich nach dem festlichen Eröffnungskonzert am 14. September mit den Wiener Philharmonikern unter Nikolaus Harnoncourt und dem Pianisten Lang Lang gibt es am 15. September 2010 die erste Opernpremiere: Georg Friedrich Händels Opern-Oratorium "Semele" ist gleichermaßen moralisierende barocke Allegorie wie amüsantes Sittengemälde des Rokoko.

Cecilia Bartoli wird die Titelfigur verkörpern – irdische Prinzessin und Geliebte des Göttervaters Jupiter, die an ihrem Ehrgeiz, unsterblich zu werden, zugrunde geht. Les Arts Florissants unter William Christie und der Arnold Schönberg Chor werden den Saisonauftakt setzen und führen eine ganze Reihe prominenter Interpretinnen und Interpreten der folgenden Produktionen an: die Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, René Jacobs, Bertrand de Billy, Sian Edwards und Walter Kobéra, die Opernregisseure Robert Carsen, Mariame Clément, Philipp Harnoncourt, Harry Kupfer und andere, sowie Solistinnen und Solisten von internationalem Rang.

Mit John Neumeier ist einer der bedeutendsten Ballett-Choreographen zu Gast. Mit seinem Hamburg Ballett wird er die Geschichte des Orpheus nacherzählen.

Neuproduktionen von Strauss, Weill und Rameau

Wie in den vergangenen Jahren werden auch heuer wieder das ORF Radio-Symphonieorchester Wien, die Wiener Symphoniker und die Originalklang-Orchester Les Arts Florissants, Freiburger Barockorchester, Les Talens Lyriques und Concentus Musicus Wien die Opern zum Klingen bringen.

Richard Strauss' "Ariadne auf Naxos", "Die Sieben Todsünden" von Kurt Weill, Mozarts "La Finta Giardiniera" sowie Rameaus "Castor und Pollux" finden sich unter den Neuproduktionen.

Poulencs gefeierte Inszenierung des "Dialogues des Carmélites" wird wieder aufgenommen und mit der musikalischen Hommage an den Dichter Pablo Neruda, der Oper "Il Postino" des mexikanischen Komponisten Daniel Catán gibt es eine europäische Erstaufführung. Plácido Domingo wird dem chilenischen Schriftsteller gleichsam seine Stimme leihen.

Auch das Klangforum Wien konnte für eine Opernproduktion gewonnen werden, für Benjamin Brittens "The Rape of Lucretia". Außerdem gestaltet es ein Novum der neuen Spielzeit: die "Festlichen Tage alter Moderne", in deren Zentrum Musik des 20. Jahrhunderts von Berg über Poulenc und Antheil bis Strawinsky steht.

Erstmals "Arme Leute"-Oper

Neben großer Oper, aufwändig inszeniert, gibt es dieses Jahr auch wieder Oper konzertant und Oper en miniature. In der "Hölle" des Theaters - so wird der "fegefeuerfreie" Pausenraum im Souterrain genannt - werden die zeitgenössischen Opern "Arme Leute" von Gleb Sedelnikow und die Kafka-Fragmente von Hans-Jürgen von Bose in Kleinformat erstmals in Österreich zu sehen sein.

Drei Händel-Opern sowie Lullys "Bellérophon" und Pergolesis "L'Olimpiade" beweisen, dass sie auch konzertant barocke Lust und Höchstspannung zu entfachen vermögen.

Das Haus verwandelt sich unter anderem auch für Mozart-Klavierkonzerte mit Stefan Vladar, einem dreiteiligen Schubert-Lieder-Zyklus gestaltet von Mark Padmore und Till Fellner sowie Gidon Kremer in einen Konzertsaal.

Attraktive Abos

Auch heuer gibt es eine ganze Reihe an attraktiven Abonnements. Mit Premieren-Abos, Wochentags- oder Wochenend-Abos, Barockopern oder Opern des 20. Jahrhunderts zu Abos gebündelt, Zyklen zu bestimmten Themen wie "Heroinen", "Music and Crime", "À la francaise", Wahlabos etc. sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Bei einigen sind auch Einführungsgespräche inkludiert.

Service

Ö1 Club-Mitglieder bekommen im Theater an der Wien zehn Prozent Ermäßigung.

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