IAEO-Gouverneursrat berät

Atomstreit mit Iran wieder aktuell

In Wien beginnt am Montag die Sitzung des Gouverneursrates der internationalen Atomenergieorganisation (IAEO/IAEA). Das oberste Lenkungsgremium bereitet die Generalversammlung vor, die nächste Woche beginnt und sich mit den Dauerbrennerthemen des vergangenen Jahres beschäftigen wird - vor allem mit dem Iran-Atomstreit.

Morgenjournal, 13.09.2010

Inspektoren zurückgewiesen

Das Katz und Maus Spiel geht weiter. Der Iran hält die internationalen Atomenergieorganisation wieder und wieder hin, die IAEO wiederum versucht den diplomatischen Druck auf die Regierung in Teheran aufrecht zu erhalten, um sie von dem vermuteten Atomwaffenprogramm abzubringen. Weil der diesjährige Bericht von Generaldirektor Yukio Amano wieder Anlass zur Sorge gibt, hat der Iran zwei Inspektoren die weitere Arbeit im Iran verboten. Dazu hat der Iran zwar das Recht, aber es ist das erste Mal, dass Inspektoren ganz offensichtlich wegen eines nicht genehmen Berichts zurückgewiesen werden.

Neue Atomanlage

Zurückgewiesen hat die Regierung in Teheran ihrerseits Informationen der Opposition, die in den USA sitzt. Demnach gibt es eine neue, bislang unbekannte und auch der IAEO nicht gemeldete Atomanlage 120 Kilometer westlich der Hauptstadt Teheran. Sie soll schon zum Großteil fertiggestellt sein.

Syrischer Reaktor

Auf der Tagesordnung des Gouverneursrates steht diesmal auch Syrien, das nach wie vor keine zufriedenstellenden Informationen über einen angeblichen Plutoniumreaktor herausgegeben hat, der 2007 von der israelischen Luftwaffe zerstört worden ist.

"Atomwaffenfreie Zone Naher Osten"

Montag in einer Woche beginnt die Generalversammlung der internationalen Atomenergiebehörde, da könnte dann auch der Plan einer atomwaffenfreien Zone Naher Osten diskutiert werden. Arabische Staaten wollen wie voriges Jahr eine Resolution gegen den vermuteten Atomwaffenstaat Israel einbringen, mehrere westliche Staaten versuchen das zu verhindern.