Opposition tritt an

Venezuela wählt Parlament

Heute sind rund 17 Millionen wahlberechtigte Venezolaner aufgerufen 165 Abgeordnete in die Nationalversammlung zu wählen. Erstmals seit 2005 wird auch wieder die Opposition ihre Kandidaten ins Rennen schicken. Vor fünf Jahren hatten sie die Wahlen boykottiert und somit der Sozialistischen Partei des Präsidenten Hugo Chavez einen klaren Sieg verschafft.

Morgenjournal, 26.09.2010

17 Millionen Wahlberechtigte

In Venezuela haben am Sonntag Parlamentswahlen begonnen. Mehr als 17 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, über die Zusammensetzung der Nationalversammlung zu bestimmen. Gewählt werden 165 Abgeordnete. Anders als 2005 ist diesmal die Opposition angetreten. Vor fünf Jahren hatte sie die Wahl wegen befürchteter Manipulationen boykottiert. Die Wahllokale schließen erst nach Mitternacht deutscher Zeit.

Chavez will Zwei-Drittel-Mehrheit

Die Abstimmung gilt als Test für den linken Staatschef Hugo Chavez, der sich massiv im dem Wahlkampf engagiert hatte. Als Wahlziel gab er für seine Sozialistische Einheitspartei (PSUV) die Zwei-Drittel-Mehrheit an. Nur dann wäre das notwendige Quorum zur Verabschiedung wichtiger Gesetze erreicht.

Keine klaren Mehrheit absehbar

Ein Sieg der Opposition wäre für den seit mehr als zehn Jahren regierenden Chávez eine der schwersten Niederlagen in seiner Amtszeit. In Umfragen zeigte sich für keine der beiden Blöcke eine klare Mehrheit. Die Wahl findet unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Es sind 110.000 Soldaten im Einsatz.