Correa wohlauf

Ecuadors Präsident übersteht Putschversuch

Bei einer Meuterei von Teilen der Polizei und des Militärs in Ecuador ist laut Regierung mindestens ein Mensch getötet worden. Mindestens 50 Menschen wurden laut Rettungskräften verletzt. Nach seiner Befreiung aus der Gewalt der Polizisten, die gegen befürchtete Gehaltskürzungen protestierten, traf Correa im Präsidentenpalast ein.

Morgenjournal, 01.10.2010

Polizei meutert - Ein Toter

Ecuador wird von einer massiven Meuterei erschüttert. Die Sicherheitskräfte gehen auf die Barrikaden, weil ihnen die Regierung Vergünstigungen streicht. Nach schweren Zusammenstößen zwischen aufständischen Polizisten und Anhängern von Präsident Rafael Correa wird der Ausnahmezustand verhängt. Ein Mensch wurde getötet, 51 erlitten Verletzungen. Correa spricht von einem Putschversuch, er flüchtet verletzt in ein Krankenhaus. Dramatische Stunden in Ecuador.

Ausnahmenzustand

Soldaten besetzen den internationalen Flughafen der Hauptstadt Quito, meuternde Polizisten stürmen das Kongressgebäude. Die Proteste von Sicherheitskräften geraten außer Kontrolle. Staatspräsident Rafael Correa verurteilt die Ausschreitungen der Polizisten und Soldaten als "Putschversuch", er verhängt den Ausnahmezustand. Vom Balkon seiner Residenz aus wendet er sich an die wütende Menge, er will die Beamten umstimmen, wird aber ausgebuht.

Leben des Präsidenten in Gefahr

Da greift der Präsident zu einer dramatischen Geste: Er reißt sich die Krawatte vom Hals, knöpft sein Hemd auf, um zu zeigen, dass er keine kugelsichere Weste trägt. "Wenn ihr den Präsidenten töten wollt, hier bin ich, tötet mich.

Dann überstürzen sich die Ereignisse, knapp neben dem Kopf des Präsident explodiert eine Tränengasgranate, er wird mit schweren Atembeschwerden in ein Krankenhaus gebracht. Dort versuchen Unbekannte, in sein Zimmer einzudringen, "ich bange um mein Leben, ich werde gegen meinen Willen festgehalten", so Correa in einem Telefoninterview.

Rettungsaktion gelingt

Mittlerweile versammeln sich auf den Straßen von Quito Anhänger des Präsidenten. Sie rufen dazu auf, den Präsidenten zu befreien. Loyale Truppen folgen dem Appell, sie starten eine Rettungsaktion, die Operation gelingt, Correa kehrt in den Präsidentenpalast zurück, er erklärt die Rebellion für gescheitert, verspricht Frieden und Gerechtigkeit für alle, zehntausende Menschen jubeln. Eine wirklich große Show.

Mittagsjournal, 01.10.2010