Mängel in der Hochschulpolitik
Rektoren weisen auf Missstände hin
In zeitgleichen Pressekonferenzen in Wien, Salzburg und Graz haben heute Rektoren öffentlicher Universitäten auf Mängel in der Hochschulpolitik, insbesondere auf fehlende Finanzmittel hingewiesen.
8. April 2017, 21:58
Sie fordern unter anderem einen sogenannten Bildungsgipfel mit der Bundesregierung. Wobei etwa der Rektor der Uni Innsbruck, Karlheinz Töchterle fehlende Diskussion bei Themen wie Uni-Zugang und Studiengebühren beklagt.
"Auch hier herrscht völlige Diskussionsverweigerung. Man mauert sich in Positionen ein und bewegt sich keinen Zentimeter, anstatt dass man offen aufeinander zugeht und die Argumente Pro und Kontra einmal klug, gelassen, mit Hilfe der international breiten, vorliegenden Erfahrung diskutiert", sagt Töchterle.
Noch schärfer der Rektor der Uni Salzburg, Heinrich Schmidinger: "Diese Blockade wird einfach immer schlimme. Daher muss ich ganz offen sagen: ich halte die Österreichische Bundesregierung im Moment für unfähig, ich betone das, für unfähig diese Situation, in die wir immer dramatischer hineinkommen zu lösen. Ich fürchte es wird die Situation eintreten, dass man ganz außergewöhnliche Maßnahmen setzt, auch wenn sie dann ungesetzlich sind. Zum Beispiel, dass man dann sagt: wir können eine Studienrichtung für die nächsten drei, vier Jahre nicht anbieten. Vielleicht wird spätestens dann, die politische Öffentlichkeit das wahrnehmen."
Und der Rektor der Montanuni Leoben, Wolfhard Wegscheider, wundert sich, dass die Regierung zwar beim Bankenpaket, nicht aber in der Universitätspolitik Handlungsfähigkeit gezeigt habe
"Warum das in der Bildung, insbesondere in der Hochschulbildung, so überhaupt nicht funktionieren soll, ist ja unglaublich. Dahinter kann ja eigentlich nur eine Missachtung der akademischen Leistung Österreichs stehen", glaubt Wegscheider.