EU einigt sich auf zehn Jahre Haft

Härtere Strafen für Kinderschänder

In Europa gelten bald neue, schärfere Strafen für Kinderschänder. Die EU-Justizminister haben sich auf verschärfte Strafen bei Verbrechen wegen sexuellen Missbrauchs, sexueller Ausbeutung und Kinderpornografie geeinigt.

Abendjournal, 8.10.2010

Einigung in Luxemburg

Wer ein Kind zu sexuellen Handlungen zwingt, entweder unter Drohung oder mit Gewalt, muss mit doppelt so hohen Strafen rechnen wie bisher. Zehn Jahre Haft ist das Strafausmaß, auf das sich die EU-Justizminister heute in Luxemburg geeinigt haben.

Österreich muss Strafkatalog anpassen

Dieser Beschluss ist nicht die einzige Neuerung. Die EU-Richtlinie führt auch neue Begriffe ein, wie die Kontaktaufnahme zu Kindern über das Internet, "Grooming" genannt. Auch Österreich muss seinen Strafkatalog bei der nächsten Strafrechtsnovelle anpassen. Bis Dezember wollen die Justizminister noch offene Fragen klären. Etwa wie Berufsverbote für Sexualstraftäter nach einem Umzug gehandhabt werden. Diplomaten halten eine Einigung über den gesamten Text der EU-Richtlinie bis Jahresende für realistisch.