Filmtage in der Wiener Urania

Armut sehen

Den Blick für die Not zu schärfen, das ist das Ziel der Filmreihe "Armut sehen" in der Wiener Urania. An drei Tagen werden dort ab 15. Oktober 2010 Filme präsentiert, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Thema Armut befassen. Die Filmtage finden im Rahmen des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung statt.

Kultur aktuell, 15. Oktober 2010

Drei Obdachlose in Wien

Der Armut ein Gesicht zu geben, war das Ziel des österreichischen Filmemachers Alexander Zechmeister. Im Fall seiner Dokumentation "Weit unten - einmal Straße und zurück" aus dem Jahr 2008 sind es gleich drei Gesichter: Jene der obdachlosen Männer Christian, Michael und Peter. Ein Jahr lang hat Zechmeister sie mit der Kamera durch Wien begleitet und sie ihre Geschichte erzählen lassen.

Seit drei Jahren beschäftigt sich Zechmeister filmisch mit dem Thema Obdachlosigkeit. Eine gewisse Affinität zum Untergrund, zur Welt auf der Straße habe ihn dazu getrieben, erklärt der Filmemacher.

Es gibt auch einen Weg von der Straße zurück - das vermittelt Zechmeisters Dokumentarfilm, der am 16. Oktober 2010 um 19:00 Uhr bei den Filmtagen zum Thema Armut zu sehen ist. Einem der Männer habe er auch aktiv geholfen, sich an soziale Hilfe zu wenden, sagt der Regisseur. In dieser Zeit habe sich auch seine Sicht auf das Problem der Armut stark gewandelt.

Sozialdrama

Neben der Dokumentation sind bei den Filmtagen zum Thema Armut zwei Spielfilme zu sehen: Am Freitag wird die deutsche Produktion "Die Entbehrlichen" gezeigt und diskutiert. Der Film erzählt nach einer wahren Begebenheit die tragische Geschichte eines zwölfjährigen Buben aus der Unterschicht. Am Sonntag folgt das Sozialdrama "It's a free world" von Ken Loach. Die Auswahl hat der Burgschauspieler und langjährige Fernseh- und Radiomoderator Frank Hoffmann getroffen.