Einladung zum Zuhören

9. April 2017, 17:51

Wiens Festival Neuer Musik wurde 1988 von Claudio Abbado gegründet und ist heute eine international renommierte Plattform für Komponisten und Interpreten unseres Jahrhunderts. Das Festival wird heuer erstmals von Matthias Losek programmiert.

Auseinandersetzung mit Neuem, Fremden, Unbekannten: Dafür steht das Festival nun schon seit 22 Jahren und das soll es auch heuer wieder in ganz besonderem Maße bieten. Matthias Losek lädt zu einer Reise durch die Musik der Gegenwart in all ihren Facetten ein. Die Reise beginnt am 29. Oktober 2010 mit dem Eröffnungskonzert des RSO Wien unter der Leitung von Peter Eötvös und mit Werken dreier Komponisten aus zwei Generationen unserer Zeit, nämlich Johannes Maria Staud, Mark Andre und Georg Friedrich Haas. Ihre unterschiedliche Stilistik soll die Vielfalt der Musik der Gegenwart zeigen und den Weg in ein facettenreiches Festivalprogramm weisen.

Schwerpunktkomponisten

Im Unterschied zum vergangenen Jahr gibt es keine "Fokus"-Reihe, sondern "Schwerpunktkomponisten", denen man sich widmet. Neben Feldman sind dies Mark Andre, Roman Haubenstock-Ramati, die Österreicher Johannes Maria Staud und Thomas Wally, sowie die 2009 mit dem Erste Bank Kompositionspreis ausgezeichnete Joanna Wozny, deren Werk "as in a mirror, darkly" am Programm steht.

Ein neuer Veranstaltungsort ist der project space der Kunsthalle am Karlsplatz, der im Zeichen der "Notation" stehen wird. Die gleichnamige Ausstellung, kuratiert von Susana Zapke, beschäftigt sich mit der Frage, wie Neue Musik aussieht. In einem weiteren neuen Spielort, dem Casino Baumgarten, wird sich das Projekt "Feld(man) Forschung" mit dem Werk des US-Komponisten beschäftigen. Geleitet werden die drei Abende vom Wiener Elektronikmusiker Patrick Pulsinger.

Vermittlungs- und Kommunikationsprogramm

Offizielles Motto gibt es zwar keines, so Mattias Losek, es sei aber die "Einladung zum Zuhören" das übergeordnete Thema. Groß geschrieben wird der Ausbau des Vermittlungs- und Kommunikationsprogramms.

Im Rahmen von "Dschungel Wien Modern" werden bereits zum siebenten Mal Musiktheaterproduktionen für Kinder und Jugendliche angeboten, heuer sind es drei Werke. Neu ist "Wien Modern: Im Gespräch": An drei Sonntagen gibt es die Möglichkeit, Diskussionsrunden zu den Themen Musiknotation, Streichquartett und Kompositionspreise beizwohnen. Geleitet werden die Gespräche vom Musikwissenschaftler Lothar Knessl.

Ebenfalls neu ist die Reihe "Easy Listening!", bei der an drei Abenden DJ-Duos rund 90-minütige Sets im Café des project space spielen werden. Für das gesamte Festival gibt es einen Generalpass um 84 bzw. ermäßigt 56 Euro.