John Boehner: Obamas Gegenspieler

8. April 2017, 21:58

Boehner am Höhepunkt

Braungebrannt wie immer steht John Boehner da in der Wahlnacht und erklärt den Sieg der Republikaner zum "Sieg für das amerikanische Volk". Boehner, 60 Jahre alt, Katholik, in Ohio aufgewachsen als eines von 12 Kindern, einer, der sich laut eigener Aussage mit jeder Art von Arbeit durchs College gebracht hat, in Washington als Arbeitstier ebenso bekannt ist wie als Partytiger, hat den Höhepunkt seiner Macht erreicht.

Gegner der Krankenversicherung

Als Sprecher oder Präsident des Repräsentantenhauses wird er in den nächsten Jahren der politische Widersacher von Präsident Barack Obama sein. Ein seit langem gehegtes Vorhaben: "Weg mit Obamacare", der bei den Republikanern so verhassten Ausweitung der Krankenversicherung, und her mit dem, was John Boehner und die Seinen so leicht "common sense" nennen können, weil Vernunft kein Copyright hat.

Klare Wahlkampfziele

Im Wahlkampf hat Boehner es jeden Tag dutzendfach gesagt: Es darf keine Steuererhöhungen geben, die Arbeitslosigkeit und die Staatsschulden müssen reduziert werden. Über den Veränderungsslogan des Präsidenten macht sich Boehner noch zwei Jahre nach dessen Sieg lustig: "Ich weiß nicht, wie es in der Welt steht, hier zu Hause haben die Leute gesehen, was die Veränderung gebracht hat: jeder zehnte ist arbeitslos, der Schuldenstand ist um drei Billionen gestiegen."

Zusammenarbeit möglich?

Ob der neue Präsident des Repräsentantenhauses mit dem demokratischen Präsident da und dort zusammenarbeiten, Kompromisse schließen wird? Nicht leicht vorstellbar, aber möglich. Boehner hat vor zwei Jahren für massive staatliche Subventionen gestimmt – etwas, wovon im Wahlkampf keine Rede mehr gewesen ist.