Wie lässt sich Wissenschaft verständlich erklären?

SciCom2010

Wie lässt sich Wissenschaft verständlich erklären. Diese Frage war ein Diskussionsthemen auf dem Wissenschaftskommunikations-Symposion SciCom 2010 an der TU Wien. Provokante Thesen dazu präsentierte der deutsche Kriminalbiologe Mark Benecke.

"Wenn mich aus dem Publikum Leute etwas fragen, dann fragen Sie nicht nur, weil sie nichts anderes zu tun haben, sondern weil es sie wirklich interessiert. Da muss man ihnen mit Respekt begegnen. Dann kann man anstatt herum zu labern und zu sagen wie toll und groß und schön man ist, überlegen: was wollen die denn jetzt wissen, das beantworte ich und dann können die wieder nach Hause gehen nach fünf Minuten", sagt Mark Benecke.

Hirnverbrannt, arrogant und dumm

Wissenschaftlern falle es oft schwer, ihre komplexen Forschungen einfach und verständlich zu vermitteln, sagt der Biologe, Zoologe, Psychologe und Krimanalexperte Mark Benecke. Fremdwörter vermeiden und wissen, was man sagen möchte, sei das Um und Auf, um verstanden zu werden.

"Das Fremdwort oder den Terminus Technikus benutzen die Wissenschaftler zwar richtig in dem Kontext, in dem sie sich immer aufhalten, aber wenn man zum Publikum spricht, das überhaupt keine Ahnung davon hat, ist es vollkommen hirnverbrannt, arrogant und dumm, einfach in seinem Denksystem zu bleiben. Das wär ja so, als wenn ich aus Frankreich komme und der Rest der Welt muss französisch können. Das ist ja komplett bescheuert", meint Benecke.

Missverständnis durch Unverstand

Bei Gericht würden aus diesem Grund oft Missverständnisse entstehen. Das Haupthindernis bei Sachverständigen vor Gericht sei, dass sie nicht wüssten wovon sie reden. Sie könnten das aus dem Kontext heraus richtig sagen, aber nicht ohne Fremdworte darstellen, sagt Mark Benecke.

Wer es nicht ohne Fremdworte darstellen könne, habe es nicht verstanden. Die Welt sei besser, wenn man miteinander reden könne. Deshalb solle auch jeder Mensch wenn er gefragt wird, eine Antwort geben. Ausgenommen sei ein Bereich: das Private.

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