Verena Remler neue Staatssekretärin

Marek Nachfolge: Abwarten bei Parteien

Die neue Familien-Staatssekretärin Verena Remler ist am Samstag vom ÖVP-Bundesvorstand offiziell nominiert worden. Die Nachfolgerin von Christine Marek bekommt Vorschusslorbeeren von ihrer eigenen Partei, während man ansonsten zurückhaltend reagiert.

Mittagsjournal, 13.11.2010

Lienzer Sozialpolitikerin

Die bis dato weitgehend unbekannte Osttiroler Regionalpolitikerin folgt Christine Marek nach, die als ÖVP-Klubchefin in den Wiener Gemeinderat wechselt. Remler ist 37 Jahre alt und derzeit Leiterin des Lienzer Sozialdienstes. Am Montag wird sie der Öffentlichkeit präsentiert, vorher will sie keine Interviews geben. Die Reaktionen auf die neue Staatssekretärin sind vorerst zurückhaltend, man kenne sie nicht, heißt es vielerorts. Reichlich Vorschusslorbeeren gibt es hingegen von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), in dessen Ressort die neue Staatssekretärin arbeiten wird.

Mitterlehner: Fachlich kompetent

Er freue sich, wieder eine Staatssekretärin im Ministerium zu haben, sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner von der ÖVP: er meint, sie werde die gleichen Kompetenzen wie ihre Vorgängerin übernehmen. Mitterlehner bestreitet, dass die ÖVP trotz vieler Absagen an einer Nachfolgerin aus dem ÖAAB Tirol festgehalten habe. Die neue Staatssekretärin sei praktisch und fachlich sehr gut ausgewiesen, die Zusammenarbeit werde sicher gut funktionieren.

Mitterlehner weist auch Aussagen seiner Parteikollegin Christine Marek zurück, die sich eine Nachfolgerin eher aus dem urbanen Raum gewünscht hätte. Und auf das Argument angesprochen, Remler sei eine unbekannte Regionalpolitikerin aus Osttirol meint der Minister, entscheidend sei die Qualifikation, die Chance werde Remler sicher gut wahrnehmen.

FPÖ: No-Name-Politikerin

Abwartend bis skeptisch die Reaktionen aus der Opposition. Zu den skeptischen gehört Anneliese Kitzmüller von der FPÖ, sie ortet schwierige Voraussetzungen für Verena Remler: sie sei eine No-Name-Politikerin, die in letzter Minute herbeigezaubert wurde. Sie könne sich nicht gut vorstellen, dass sie sich durchsetzen können wird, so Kitzmüller.

BZÖ: Kommt aus der Praxis

Hoffnungsvoller Ursula Haubner vom BZÖ. Als Leiterin des Lienzer Sozialdienstes kenne Remler die Praxis. Ihre praktische soziale Gesinnung werde sie hoffentlich nicht bei Eintritt in die Regierung abgeben.

Grüne abwartend

Abwartend hingegen Daniela Musiol von den Grünen, sie kenne die neue Staatssekretärin nicht: es werde sich zeigen, ob sie der Aufgabe gewachsen sei. Sie könne jedenfalls auf die Unterstützung der Grünen rechnen.

SPÖ zurückhaltend

Ebenfalls zurückhaltend ist Verena Remlers SPÖ-Gegenüber in der Regierung, Frauenministerin Gabriele Heinisch Hosek. Sie kenne die designierte Staatssekretärin nicht, lässt Heinisch Hosek über ihr Büro ausrichten. Die Ministerin sei aber aufgeschlossen für die künftige Zusammenarbeit.

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