Überraschende Erkenntnisse

Sind Safranpflanzen weltweit Klone?

Auf Initiative eines Safranproduzenten in der Wachau untersucht das Austrian Institute of Technology das Genom des Safrans - und dabei stieß die Molekularbiologin Silvia Fluch auf eine Überraschung.

"Mit den Methoden, die wir bisher angewandt haben, konnten wir überhaupt keinen Unterschied finden - weder bei griechischem, iranischem, österreichischem Safran. Der Geschmack ist unterschiedlich, das Aussehen ist unterschiedlich, aber in der Genetik sind sie - aufgrund unserer Daten - hundert Prozent identisch. Das legt den Schluss nahe, dass sich der Safran als Klon vermehrt. Jetzt ist die Idee, dass möglicherweise vor 4.000 bis 6.000 Jahren - wahrscheinlich im Raum Griechenland - die ersten natürlichen Mutationen davon aufgetreten sind; der Safran, den wir heute haben, produziert keine Samen, er ist also steril und konnte dadurch nicht mehr kreuzen und wurde mit der Knolle entlang der menschlichen Ausbreitungswege mitgenommen; heute findet man Safran auf der ganzen Welt. Weiters interessant ist zum Beispiel: es gibt in Griechenland ein sehr bekanntes Safranproduktionsgebiet und als wir im vergangenen Jahr dort zu einer Konferenz eingeladen waren, wurde uns stolz präsentiert, dass vor circa 100 Jahren die ersten Safranknollen aus einem österreichischen Kloster nach Griechenland gekommen seien; heute wird dort Safran in großem Rahmen produziert - in Österreich gibt es den Safran kaum mehr. Das unterstützt ein wenig die These, die auch die DNA nahelegt, dass offensichtlich Safran ein Klon ist, der sich weltweit verbreitet hat", sagt die Molekularbiologin Silvia Fluch.

Service

Austrian Institute of Technology
Wachauer Safran
The Crocusbank Projekt - Genetic Resources of Saffron and Allies