Schulen als Vorreiter

Migration als Chance sehen

"Migration" hat die internationale Konferenz des Europäischen Elternverbandes und der Vereinigung europäischer Geschichtslehrkräfte zu ihrem Thema gemacht. Die Botschaft: Migration als Chance sehen.

Ein Europa der Regionen, ein Europa ohne Grenzen - das wollen diverse Schulprojekte und Initiativen von und für Lehrende vorleben.

"Die alten Ideen von fixen Grenzen, geschlossenen Gesellschaften, das gehört der Vergangenheit an", meint der Brite Paul Flather von der Universität Oxford; Flather vertritt die Europäische Vereinigung der Geschichtslehrerinnen und Lehrer EUROCLIO.

Migration sei als etwas Selbstverständliches zu verstehen - in der Geschichte habe es stets Wanderbewegungen gegeben und es werde immer welche geben, "Die wichtigste Botschaft ist: Migration ist nichts Außergewöhnliches, sie ist normal", sagt Flather.

Wenn die Minderheit zur Mehrheit wird

Flather zitiert die Prognose eines Oxford-Kollegen, wonach in vierzig Jahren in Großbritannien Minderheiten die Mehrheit sein werden. Das empfinde er nicht als problematisch, sondern als spannend.

In vermutlich jeder Klasse egal in welchem Land sei ein Kind zu finden, das zugewandert sei; viele Lehrkräfte hätten zumindest Auslandserfahrung, so Flather, das habe eine Studie unter 40.000 Lehrkräften, Historikerinnen an Unis und Studierenden der Geschichte gezeigt.

99 Prozent der Befragten wünschten sich laut Paul Flather mehr Unterlagen, um Migration im Unterricht thematisieren zu können.

Wertschätzung gegenüber anderen Kulturen vermitteln

Den Ball greift die derzeit laufende Konferenz des Europäischen Elternverbandes und der Vereinigung europäischer Geschichtslehrkräfte auf und macht "Migration" zum Thema: inwiefern Schule und Elternhaus Wertschätzung gegenüber anderen Kulturen vermitteln können, welche Erfahrungen Schul-Partnerschaften lehren oder auch wo länder- und sprachübergreifende Schulbücher zustande kommen.