Daniel Catáns "Il Postino"

Domingo im Theater an der Wien

Das Theater an der Wien setzt seine Reihe zeitgenössischer Oper mit Daniel Catáns "Il Postino" fort. Eine Oper, die im Auftrag der Los Angeles Opera entstanden ist und im September dort mit großem Erfolg uraufgeführt wurde. Hier wie dort als Pablo Neruda zu erleben: Placido Domingo.

Feiertagsjournal, 08.12.2010

Mit seiner Poesie setzte sich Pablo Neruda gegen den Faschismus in seiner Heimat Chile ein wie kaum ein anderer. Der Schriftsteller, Dichter und Nobelpreisträger befand sich viele Jahre seines Lebens auf der Flucht. Auch Sizilien war eine der Stationen.

Dort spielt auch die frei erfundene Geschichte des Postmannes Mario, der durch die Literatur Nerudas zum Denkenden Menschen, ja fast zum Poeten gegen den Faschismus wird.

Filmvorlage von Michael Redford

Es ist ein Stück über die Kraft der Poesie und deren Verbindung zur Politik. Die Oper basiert auf dem gleichnamigen Film von Michael Redford, der für vier Oskars nominiert war - mit Philippe Noiret und Massimo Troisi.

"Der Film ist phänomenal", schwärmt Placido Domingo. "Beide Schauspieler waren sensationell gut. Aber wenn ich ehrlich bin ist der Stoff als Oper noch schöner. Die Musik hilft der Dramatik. Sehen sie: Im Film haben sie eine Szene von weniger als einer Minute. Wir haben dank der Musik Szenen von mehr als 15 Minuten, die der Entwicklung des Dramas sehr helfen. Außerdem bin ich von unserer Inszenierung sehr begeistert: Sie ist einfach, elegant und verleiht der ganzen Produktion Klasse."

Lópes-Cobos dirigiert Symphoniker

Inszeniert hat Ron Daniels, am Pult der Wiener Symphoniker steht Jesús Lópes-Cobos.Bis 21. Dezember gibt es fünf Vorstellungen von "Il Postino" im Theater an der Wien zu erleben.