"Humane Abschiebung" und "Fremdschämen"
(Un-)Wörter des Jahres
Das Wort des Jahres 2010 ist: "Fremdschämen". Das hat die Jury der Uni Graz bekannt gegeben. Zum Un-Wort des Jahres wurde "humane Abschiebung" gekürt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 09.12.2010
Fremdschämen für Österreich
Die Uni Graz sieht die Wahl zu Wort und Unwort des Jahres durchaus nicht nur als Jux, sondern als Spiegel der Gesellschaft. Professor Rudolf Muhr erklärt, warum sich Publikum und Jury für "Fremdschämen" als Wort des Jahres entschieden haben: man habe das Gefühl das Land stagniere, die Leute schämen sich für die Zustände.
"Humane Abschiebung" Verschleierung
Unwort des Jahres ist "humane Abschiebung", denn eine Abschiebung könne nicht human sein, das sei eine Verschleierung.
Unschuldsvermutung, Defizit und Kabinenparty
Zum Un-Spruch des Jahres brachte es heuer die Phrase "es gilt die Unschuldsvermutung". Zum Spruch des Jahres ein Versprecher von Finanzminister Pröll, der wörtlich gesagt hatte: "Ich werde auf die Einhaltung des Defizits achten". Und erstmals wurde auch ein Jugendwort des Jahres gewählt. Es ist der Songtitel "Kabinenparty".