Jugendämter erhalten aber keine Auskunft
Ein Jahr Sexualstraftäterdatei
Seit rund einem Jahr führt die Polizei Wien für ganz Österreich eine sogenannte Sexualstraftäterdatei. Seither sind gut 1.000 verurteilte Täter in diese Zusatzdatei des Strafregisters eingetragen worden. Allerdings erhält etwa die Jugendwohlfahrt noch keine Sonderauskünfte aus der Sexualstraftäterdatei und es sind auch bei weitem nicht alle Sexualstraftäter erfasst.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 21.12.2010
Nur ganz aktuelle Fälle in Datei
In der Sexualstraftäterdatei scheinen nur jene Täter auf, die in den vergangenen eineinhalb Jahren verurteilt wurden. Erich Kogler, Chef des Strafregisteramtes: "Wir haben ein Rückwirkungsverbot im Strafrecht. Daher sind nur jene Fälle in der Datei, die ab dem 1.6.2009 rechtskräftig geworden sind, zu markieren."
Kaum Berufsverbote bei Pädophilen
Das sind bisher exakt 1028 Täter. Vermerkt ist beispielsweise, ob sie vom Gericht zu einer Therapie verpflichtet wurden oder Spielplätze und Kindergärten meiden müssen. Berufsverbote für Kindergärtner oder Lehrer könnten sogar lebenslang in der Datei aufscheinen. Allerdings haben die heimischen Richter solche Berufsverbote in den letzten eineinhalb Jahren kaum verhängt: "Es gibt derzeit zwei Tätigkeitsverbote."
Jugendamt bekommt keine Auskunft
Unvollständig ist derzeit auch das Auskunftsrecht. Das Wiener Jugendamt etwa bekommt mangels einer landesgesetzlichen Regelung noch keine Auskunft aus der Sexualstraftäterdatei, sehr wohl aber die Schulbehörden vor der Anstellung eines Lehrers.
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