Mit Tonkünstlern bei Festival Grafenegg

Joachim Murnig, Schlagzeug

Seine Eltern sind Klavierpädagogen: Joachim Murnig, Jahrgang 1990, der an der Musik-Uni Wien Schlagzeug studiert. Seit März 2011 ist das herausragende Talent, dem "Intrada" bereits ein Porträt widmete, bei den NÖ. Tonkünstlern engagiert. Derzeit ist er in Konzerten im Rahmen des Musik-Festivals in Grafenegg zu hören.

Joachim Murnig spielt aus Werken von F. Liszt, D. Gießriegl, R. Bischof und Klinger/Murnig.

Franz Liszt: "Dante-Symphonie", 1. Satz "Inferno"; Dominik Gießriegl: "Metamorph" für Marimba-Solo; Rainer Bischof: "Harping on the Heartstrings" für Violine, Violoncello, Schlagwerk und Klavier; F. Klinger/J. Murnig: "The Shuffle" (Ausschnitte).

"Ich kann mich gut erinnern, dass ich als Kind – noch bevor ich Schlagzeug zu spielen begonnen habe - viele Aufnahmen hörte, die wir zuhause hatten. Darunter Haydns 'Symphonie mit dem Paukenschlag', die mich schon als Dreijähriger sehr beeindruckte. Außerdem hörte ich viel Jazz und moderne Musik. Es war diese besondere Kraft des Schlagzeugs, die mich damals schon beeindruckte. Und in der Folge bin ich zu diesem Instrument gekommen", erzählt Joachim Murnig, Jahrgang 1990, gebürtiger Grazer, der in Krieglach in der Obersteiermark aufgewachsen ist, über seine Anfänge.

Seit Herbst 2008 studiert er IGP Klassik, seit Herbst des Vorjahres absolviert er das Konzertfach-Studium Schlagzeug bei Oliver Madas an der Wiener Musik-Universität. Abschließen wird er bis 2015.

Mit sieben erhielt Murnig ersten Schlagzeug-Unterricht bei Heribert Prinz an der Musikschule Krieglach, mit 15 auch bei Nikolaus Wonisch an der Musikschule Bruck/Mur im Fach Jazz- und Popularmusik.

Ab dem 17. Lebensjahr hatte er Privatunterricht bei Josef Gumpinger am Konservatorium Wien Privatuniversität. Danach machte er die Aufnahmeprüfung an der Musik-Uni Wien für den Studiengang IGP Klassik bei Oliver Madas, in dem er seinen idealen Lehrer gefunden hat.

Von Barock bis Popularmusik

"Es ist die Vielseitigkeit des Instruments, dass es in allen Musikformen, in allen Stilen vorkommt - vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik", erläutert Murnig seine Faszination für das Schlagzeug.

Umfangreiche Orchester-Praxis

Bereits seit seinem achten Lebensjahr konnte Joachim Murnig umfangreiche Orchester-Praxis sammeln: darunter während seiner Schulzeit im "Best in Class"-Jugendorchester Krieglach, in der Musikkapelle Voest Alpine Roseggerheimat Krieglach, im Jugendsinfonieorchester Steiermark, sowie im Franz Schmidt Kammerorchester.

Weiters wirkte er im Webern Symphonie Orchester, dem Ensemble Wiener Collage sowie dem Akademie Orchester Wien mit. Und seit 2010 ist er Mitglied des Wiener Jeunesse Orchesters sowie der Jungen Philharmonie Wien. Seit Ende 2009 substituiert Murnig auch im Orchester der Wiener Staatsoper sowie im Grazer Opernorchester.

Tonkünstler-Engagement seit März 2011

Im November 2010 erhielt Joachim Murnig, der bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, einen großen Beweis für sein Können: sein drittes Probespiel brachte ihm das Engagement bei den NÖ Tonkünstlern, das er im März angetreten hat:

"Ich habe erstmals am 5. März beim Tonkünstler-Konzert unter Michail Jurowski im Auditorium in Grafenegg in der 10. Schostakowitsch mitgewirkt. Dieses Konzert fand dann auch im Wiener Musikverein und im Festspielhaus St. Pölten statt. Ich durfte mit ersten internationalen Dirigenten und Solisten zusammenarbeiten und durfte so wichtige Konzerterfahrungen sammeln", berichtet der glückliche Musiker.

Am 4. September wird er in der Uraufführung von "Dancing in the dark" von HK Gruber, der Composer in Residence ist, in Grafenegg zu hören sein. Davor hatte Murnig im Rahmen des Grafenegg-Festivals 2011 in der bejubelten Aufführung von Berlioz' "Symphonie fantastique" mit den Tonkünstlern unter Andres Orozco-Estrada mitgewirkt.

Große Affinität zu neuer Musik

Eine besondere Affinität hat Joachim Murnig zu zeitgenössischer Musik. So wirkte er 2010 bei der Uraufführung von Rainer Bischofs "Harping on the Heartstrings" für Klaviertrio und Schlagwerk mit dem Wiener "Jess Trio" im Rahmen der Webern-Werkstatt in Mürzzuschlag mit:

"Die Arbeit mit Rainer Bischof war für mich eine bedeutende Erfahrung. In der modernen Musik passieren viele Dinge, die es davor in der Literatur so nicht gab. Sie ist für mich genau so wichtig wie die klassische - denn ich habe dabei auch gelernt, wie ich mit älterer Musik umgehen kann."

Auch Jazz und Popularmusik

Bereits in seiner Schulzeit konnte Murnig auch zahlreiche Erfahrungen in den Genres Jazz und Popularmusik sammeln. In dieser Zeit wirkte er unter anderem in der BigBand Bruck, den Bands "Freispiel" und "Red Patch" sowie im Jazzensemble Bruck/Mur mit. Auch mit diesen Bereichen setzt er sich bis heute auseinander, darunter in seiner Band "Funky Eggs", in der auch Ö1 Jazz-Talent Angela Winkler mitwirkt.

Ein Vorreiter sein

Wie lauten die Zukunftswünsche des erfolgreichen Schlagzeugers?

"Für mich ist es am Wichtigsten, mich als Musiker weiter zu entwickeln, und ein Vorreiter im Fach Schlagzeug zu werden. Und später vielleicht auch als Lehrer tätig zu sein und meine Erfahrungen weiter zu geben", so Joachim Murnig.