Opposition ruft im Internet zu Demonstrationen auf

Weitere Proteste in Ägypten

Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak erlebt derzeit die größte Protestwelle seit seiner Machtübernahme. Die Regierung hat jede Kundgebung gegen Mubarak verboten. Dennoch sind wieder tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen Folter, Armut, Korruption und Arbeitslosigkeit zu demonstrieren.

Abendjournal, 26.01.2011

Internet-Aufrufe zu Protesten

Das Internet ist zwar heute in Ägypten weitgehend blockiert, aber es scheint unter den Oppositionellen Nutzer zu geben, die die Sperre umgehen können. Und sie rufen zu weiteren Aktionen gegen die Regierung auf, im Minutentakt, unermüdlich. "Geht nicht zur Arbeit, geht nicht zur Schule, lasst uns alle Hand in Hand für unser Ägypten auf die Straße gehen", so ein Aktivist auf facebook. "Wir werden Millionen sein." Und tatsächlich formieren sich sowohl in Kairo als auch in Suez immerhin einige tausend Demonstranten, trotz des strikten Versammlungsverbotes.

Polizei löst Demonstrationen auf

Aber die Polizei ist schon vorbereitet. Sie hat schon längst an allen strategisch wichtigen Punkten der Hauptstadt Stellung bezogen. Sie kann daher schnell einschreiten. Sie empfängt die Oppostionellen mit Tränengas, der Protest währt nicht lange. In Suez marschieren aufgebrachte Menschen zur Leichenhalle. Sie verlangen die Herausgabe der Leichen der Demonstranten, die gestern getötet worden sind.

USA unterstützen Mubarak

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Ereignisse in Ägypten mit Besorgnis. "Die Ägypter sehnen sich nach Wandel", erklärt eine EU-Sprecherin, das Recht auf Demonstrationen müsse respektiert werden. Die USA sprechen Präsident Hosni Mubarak ihr Vertrauen aus, fordern ihn aber auf, friedlich auf die Proteste zu reagieren.