Kredite weiter sehr teuer
London: Weniger Boni für Manager
Die vier größten in Großbritannien ansässigen Banken haben nach wochenlangen, zähen Verhandlungen mit der Regierung nun eingewilligt, weniger Boni zu zahlen und den Unternehmen mehr Kredite zu gewähren. Zudem legen sie die Gehälter ihrer Top-Verdiener offen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 09.02.2011
Weniger Boni für Manager
Die lange ausverhandelte Vereinbarung soll verärgerte Steuerzahler besänftigen und gleichzeitig Schaden für den Finanzplatz London abwenden. Die Großbanken verpflichten sich, die Bonizahlungen für 2010 gekürzt werden, gleichzeitig bekommen aber nun auch die Chefs der teilverstaatlichten "Institute Royal Bank of Scotland und Lloyds" wieder ihre Gratifikation, allerdings in Aktienform.
Topgehälter werden offengelegt
Im Vorjahr hatten sie in Absprache mit der Regierung darauf verzichtet. In ihrem nächsten Geschäftsergebnis werden die vier Großbanken neben den Gehältern ihrer Vorstände auch offenlegen, was die jeweils fünf höchstbezahlten Banker in ihrem Institut verdienen. Ab 2012 müssen alle Großbanken in Großbritannien ihre acht Topverdiener nennen. Großbritannien habe damit die härtesten und transparentesten Entlohnungsregeln weltweit, sagt Schatzkanzler George Osborne.
Banken versprechen mehr Kredite zu geben
Die Großbanken geloben zudem, das Volumen ihrer Firmenkredite um rund sechs Prozent auf rund 224 Milliarden Euro ausweiten. Die Bank von England wird prüfen, ob sie sich an die Vereinbarung halten. Die Vereinigung kleiner und mittlerer Unternehmen kritisiert, auch wenn Geld da sei, könnten es sich Firmenchefs nicht leisten, einen Kredit aufzunehmen, denn die Konditionen seien zu teuer. Die Labour Opposition spricht von einer zahnlosen Vereinbarung und weist darauf hin, dass die Konservativen von Premierminister David Cameron die Hälfte ihrer Parteispenden aus der Londoner City bekommen.