Nacht der Überraschungen

Verleihung der Grammys

Was dem Schauspieler der Osacar ist in der Welt der Musik der Grammy. Bereits zum 53. Mal sind die begehrtesten Preise der Musikindustrie in der Nacht auf Montag, 14. Februar 2010, in Los Angeles vergeben worden. Mit überraschenden Resultaten.

Kultur aktuell, 14.02.2011

Einmal mehr jubeln am Ende nicht die Favoriten wie Eminem und Lady Gaga, die mit zehn beziehungsweise sechs Nominierungen hoch gehandelt wurden. Abräumer des Abends ist dagegen die aus der Country-Musik kommende Formation Lady Antebellum mit gleich fünf Grammys - darunter auch die beiden prestigeträchtigen für den "Hit des Jahres" und die "Komposition des Jahres" für den Titel "Need you now".

Das Album des Jahres geht an die kanadischen Indie-Rocker Arcade Fire um Sänger Win Butler und seine Frau Regine, wie Barbara Streisand und Kris Kristofferson verkündeten.

Auftritt des Abends für Lady Gaga

An die Favoriten Eminem und Lady Gaga gehen jeweils zwei Grammys in weniger schillernden Kategorien wie bester Rap Song oder beste weibliche Sangesleistung.

Doch zumindest den Auftritt des Abends landet Lady Gaga: Mit großem Getöse wird sie in einer blassgrünen Kapsel auf die Bühne getragen und entspringt dort einer Kreuzung aus Weintraube und Alien-Ei. Der neue Lady-Gaga-Hit und seine Präsentation erinnern dann an Jahren fortgeschrittenere Beobachter frappant an die Madonna der 1990er Jahre.

Standing Ovations für Bob Dylan

Ein skurriles Detail: In der Kategorie Song des Jahres ist ein Hit des Sängers Cee-Lo Green gleich unter zwei Namen gelistet: Für den sittenstrengen US-Markt unter dem Titel "Forget you", in der Fassung für Europa sind dagegen dem "You" die Buchstaben F, U, K und C in leicht veränderter Reihenfolge vorangestellt. Für den Song des Jahres reichte das nicht, dafür aber für den Grammy in der Kategorie beste alternative Performance.

Beste neue Künstlerin wird zur Überraschung vieler nicht der favorisierte Teenie-Schwarm Justin Bieber, sondern die 27-jährige Jazz-Kontrabassistin Esperanza Spalding. Und Standing Ovations erntete Bob Dylan - ungewohnt fröhlich lächelnd - mit "Maggies Farm".

Nicht umgeschrieben werden muss die ewige Bestenliste der Grammys: Die wird nach wie vor angeführt von Sir Georg Solti mit 31 Trophäen, erfolgreichste musikalische Gruppierung bleibt das Chicago Symphony Orchestra mit 60 Grammys - weit vor U2 mit bisher 22 vergoldeten Plattenspielern.

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