Easy Star All-Stars touren durch Österreich

Pop im Reggae-Kleid

Freunde von Reggae-Musik kennen sie vermutlich: Die New Yorker Band Easy Star All-Stars. Das Besondere an ihrer Musik: Das Kollektiv schreibt nicht einfach nur Dub- und Reggae-Songs, sondern nimmt Klassiker der Popmusik und transferiert sie komplett in jamaikanische Klangwelten.

Konzeptalben berühmter Bands wie der Beatles, Pink Floyd oder Radiohead haben die All-Stars auf diese Weise bereits uminterpretiert und erfreuen sich weltweit einer wachsenden Fangemeinde. Auf ihrer aktuellen Tour, in der sie ihr neuestes Album präsentieren, beehren die Reggae-Spezialisten auch Österreich: Nach einem Auftritt in Linz sind sie am 16. Februar 2011 im Wiener Flex zu erleben.

Kulturjournal, 15.02.2011

Altes Material in neue Formate zu transformieren ist in der Reggae- und Hip-Hop-Szene nichts Neues. Auf die Qualität kommt es an, und hier hat die New Yorker Band Easy Star All-Stars bisher Publikum und Kritiker gleichermaßen überzeugt. Das Unterfangen ist durchaus gewagt: Schließlich waren es nicht irgendwelche Hits, die das Kollektiv bisher "reggaefiziert" hat, sondern große Konzeptalben von Pink Floyd, den Beatles und Radiohead.

Bong-a-bility

Es ist durchaus anspruchsvolles Material, das die All-Stars bisher bearbeitet haben. Was braucht Musik eigentlich, damit es sich ins Reggae-Kleid hüllen lässt? Posaunist Buford O'Sullivan von den All-Stars nennt den entscheidenden Faktor "Bong-a-bility": Wenn sich zu einer bestimmten Musik gut eine Wasserpfeife rauchen lasse, dann könne man sie auch einer Reggae-Bearbeitung unterziehen.

1997 ursprünglich als studioeigene Band des New Yorker Labels "Easy Star" gegründet, brachten die All-Stars 2003 ihr erstes Album, die Pink-Floyd-Bearbeitung "Dub Side of the Moon" heraus. 2006 folgte mit "Radiodread" eine Reverenz auf das Radiohead-Album "OK Computer", und 2009 nahm sich das Kollektiv mit "Easy Star's Lonely Heart Dub Band" schließlich der Beatles an. Nun haben die "All-Stars" eine Remix-Version ihres Debütalbums herausgebracht: "Dubber Side of the Moon" nennt sich die Produktion, in der diverse Größen des Reggae-Genres die Pink-Floyd-Songs noch einmal bearbeitet haben.

Ständig wechselnde Besetzung

Die Fangemeinde der "All-Stars" wächst stetig. 2009 tourte die Band durch 25 Länder und gab 125 Konzerte. Das Besondere sei, dass zu ihren Shows nicht nur junge Reggae-Fans kommen, sondern auch deren Eltern, die die Beatles oder Pink Floyd verehren, meint Sängerin Kirsty Rock.

Auch die Arbeitsweise der "All-Stars" ist durchaus ungewöhnlich: Zwar gibt es einen Kern von fünf Musikern, ansonsten wechselt die Zusammensetzung ständig. Im April soll bereits das nächste Album erscheinen: "First Light" wird es heißen und erstmals neu geschriebene Songs beinhalten.

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Easy Star - All-Stars