Benzin und Dieselpreise steigen weiter

Libyenkrise: Ölpreis schnellt in die Höhe

Wegen der Libyenkrise ist der Ölpreis mittlerweile so hoch, wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Und das könnte auch in Österreich die Benzin- und Dieselpreise noch weiter nach oben treiben.

Morgenjournal, 25.02.2011

Niemand wagt Prognosen

Schon jetzt sind Benzin und Diesel in Österreich so teuer wie zuletzt vor zweieinhalb Jahren, sagt der Autofahrer-Club ARBÖ. Im Schnitt zahle man derzeit für einen Liter Super 1,32 Euro und für Diesel 1,30 Euro. Allein seit Oktober habe der Dieselpreis um 20 Cent angezogen.
Wie stark die Spritpreise jetzt, mit dem hohen Rohölpreis nach oben gehen werden, das wagt niemand vorherzusagen. Noch merkt man an den Zapfsäulen jedenfalls keinen außergewöhnlichen Anstieg, sagt Elisabeth Brandau vom ÖAMTC: Die Erhöhungen lägen derzeit bei 0,3-0,4 Cent pro Liter, stellt die Expertin fest, und das sei noch im Bereich einer "normalen wöchentlichen Entwicklung."

Preisanstieg Frage der Zeit

Allerdings könnte das nur eine Frage der Zeit sein - denn die Preise an jenen Märkten, wo Treibstoff in Europa gehandelt wird, die gehen bereits nach oben. Zum Beispiel in Rotterdam, sagt Lydia Ninz vom ARBÖ: Veränderungen seien insofern zu spüren gewesen, "als dass sich der Dieselpreis nach oben entwickelt hat", erklärt Ninz. Saisonal gesehen "müssten sich die Dieselpreise nach unten bewegen, tun sie aber nicht", analysiert die Expertin.

Kein Engpass bei Rohöl

Und das, obwohl es durch die Libyen-Krise keinen Engpass bei Rohöl gibt. Denn jene Mengen, die aus Libyen kommen, und jetzt größtenteils ausfallen, sind verhältnismäßig gering. Es gebe weiterhin eine gute Versorgung mit Rohöl, allein Unsicherheit über die Lage in Nordafrika und im Nahen Osten treibt also den Preis für Öl - und das könnten wir schon bald an Zapfsäulen spüren.