In Salzburger Festspiel-Produktion
Peter Dorfmayr, Horn
Zum Horn kam er durch den Vater: Peter Dorfmayr, Jahrgang 1989, der bisher an der Bruckner Privatuni Linz studierte und nun nach Salzburg wechselt. Nach einem geglückten Probespiel ist der junge Hornist seit Sommer 2010 Mozarteumorchester-Mitglied. Heuer wirkte er in einer Opern-Produktion mit Anna Netrebko mit.
27. April 2017, 15:40
Peter Dorfmayr spielt aus Werken von W. A. Mozart, Robert Schumann und Richard Strauss.
W. A. Mozart: Hornkonzert Nr. 4 KV 495 (Klavier: Anna Se-hwa Yoon); Robert Schumann: Adagio aus "Adagio und Allegro" für Horn und Klavier, op.70 (Klavier: Anna Se-hwa Yoon), Finale; Richard Strauss: Hornkonzert Nr.2 in Es Dur (Klavier: Anna Se-wha Yoon; Ausschnitte).
"Ich komme aus einer musikalischen Bauernfamilie. Mein Vater spielt bei der örtlichen Musikkapelle. Als Kind wollte ich immer zu dieser Gruppe gehören. So haben meine Eltern gemeint, ich solle zunächst mit der Blockflöte beginnen, um Notenlesen zu lernen. Damals habe ich meinen Vater gefragt, was er für das schwierigste Instrument halte. Und er sagte: das Horn. Als ich dann beim 'Prima la Musica'-Wettbewerb 2003 antrat, war Johannes Hinterholzer in der Jury. Er lud mich ein, an der Uni vorzuspielen. In der Folge war es für mich klar, dass ich Horn studieren will", erzählt Peter Dorfmayr, gebürtiger Steyrer aus OÖ, der in St. Peter in der Au im Mostviertel aufgewachsen ist, Jahrgang 1989, über seine Anfänge.
Nach seiner Matura am Linzer Adalbert Stifter Musik-Gymnasium begann er 2009 an der Linzer Anton Bruckner Privatuniversität mit dem Konzertfachstudium Horn bei Robert Schnepps. Im Herbst 2011 wechselte Dorfmayr an die Mozarteum Universität Salzburg. Abschließen wird er 2013.
Davor hatte Dorfmayr, dessen beide Brüder und seine Schwester ebenfalls Instrumente spielen, ab 2003 das Basisstudium an der Bruckner Privatuni bei Johannes Hinterholzer absolviert.
Große Affinität zur Romantik
"Eine starke Beziehung habe ich zur Romantik - und da vor allem zu Robert Schumann und Richard Strauss. Strauss senior war Hornist und man merkt, wie wissend sein Sohn für das Horn geschrieben hat.
Diese langen Melodiebögen und die orchestralen Herausforderungen in den Strauss-Opern schätze ich sehr", erläutert der ambitionierte Hornist.
Vielfältige Orchester-Praxis
Seit 2006 konnte Peter Dorfmayr bereits vielfältige Orchester-Praxis sammeln: unter anderem beim Universitätsorchester Linz, dem OÖ. Jugendsinfonieorchester, dem Wiener Jeunesse Orchester, bei der Camerata Salzburg, bei den NÖ. Tonkünstlern, sowie beim Linzer Bruckner Orchester.
"Mit dem Wiener Jeunesse Orchester haben wir in St. Georgen im Attergau 2007 die Siebente Beethoven unter Arthur Honeck aufgeführt. Diese Arbeit zählte zu jenen Erlebnissen, die mich bestärkten, Orchestermusiker zu werden. Vor zwei Jahren habe ich mit dem OÖ. Jugendsinfonieorchester im Brucknerhaus Bernsteins ‚Symphonic Dances‘ unter Ola Rudner gespielt. Darin gibt es ein längeres Horn-Solo. Es war meine erste Solo-Erfahrung im Orchester - und ich habe es gut gemeistert."
Von Mozarteumorchester engagiert
Im März 2010 konnte der junge Hornist erfolgreich sein Können beweisen: ein geglücktes Probespiel, an dem 25 Bewerber teilnahmen, brachte ihm ein Engagement beim Mozarteumorchester Salzburg, dem er nun seit Juli des Vorjahres angehört:
"Es war seit Jahren mein größter Wunsch, Orchestermusiker zu werden. Ende Juli habe ich mit der Festspiel-Eröffnung unter Chefdirigent Ivor Bolton meinen ersten Dienst absolviert. Wir spielten damals unter anderem einen Ausschnitt aus dem ‚Rosenkavalier‘, wo es ein Horn-Solo gibt. Außerdem durfte ich bei den ‚Romeo et Juliette‘-Aufführungen mitwirken, in denen Anna Netrebko auftrat. Es war faszinierend, so weltberühmte Stars bei der Arbeit erleben zu dürfen", erzählt der glückliche Musiker.
Korea- und Hongkong-Tournee
Ende März 2011 absolvierte Dorfmayr mit dem Mozarteumorchester unter Alexander Liebreich eine Tournee nach Korea und Hongkong. Auf dem Programm standen Werke von Brahms, Ravel, Mozart, Mahler und Bach.
In Salzburger Festspiel-Produktion
Am 15. und 20. August 2011 wirkte Dorfmayr im Mozarteumorchester unter Leitung von Ivor Bolton in den konzertanten Aufführungen von Strawinskys "Le Rossignol" sowie in Tschaikowskis "Iolanta" mit, in der Anna Netrebko die Titelpartie sang.
Konzerte mit Bolton und Minkowski
In dieser Saison ist Peter Dorfmayr unter Leitung von Ivor Bolton und Marc Marc Minkowski unter anderem in Werken von Beethoven, Bruckner und Schubert zu hören.
Solo-Hornist in erstem Orchester
Wie lauten die Zukunftswünsche des erfolgreichen Nachwuchs-Hornisten?
"Ein erster großer Wunsch ist schon in Erfüllung gegangen, dass ich von einem renommierten Ensemble wie dem Salzburger Mozarteumorchester engagiert wurde. Ein weiterer Wunsch wäre, dass ich eine Stelle als Solo-Hornist erreiche, wo ich meine Fähigkeiten zeigen und auch als Solist wirken kann", so Peter Dorfmayr.