Autosalon: Elektro-Autos im Vormarsch

8. April 2017, 21:58

Branche wieder im Aufwind

Es glitzert und funkelt in den Hallen am Genfer See, eine hohe PS-Zahl gilt wieder als Orientierung, im Rampen- und Blitzlicht strahlen Konzernchefs neben den frisch polierten Designerkarossen der Sport- und Luxusklasse. Die Krise erscheint für die Hersteller aus Asien, den USA und Europa nur noch im Rückspiegel, vor ihnen scheint eine freie Strecke in Richtung neuer Produktionsrekord zu liegen. Bei allem Optimismus und vielversprechenden Prognosen - im noblen Ambiente ist kühlergrillbreites Lächeln nicht chic. Wie Daimler-Chef Dieter Zetsche ist die Branche konzentriert auf Sicht unterwegs. Der Branche geht es insgesamt wieder besser.

Sorgen wegen hoher Treibstoffkosten

Die Entwicklung in Nordafrika und die Folgen für den Ölpreis beobachten die Hersteller ganz genau. Die Erfahrung lehrt, dass sich potentielle Käufer mit der Modellentscheidung an den aktuellen Treibstoffkosten orientieren. Noch, so Volkswagen-Chef Martin Winterkorn, ist keine Verunsicherung zu spüren. Das Plus beträgt 16 Prozent derzeit, besorgt blickt man aber auf die Entwicklung der Benzinpreise.

Boom bei Elektroautos

Damit die Sorgenfalten kleiner werden wird das Angebot mit Autos abseits des reinen Verbrennungsmotors erweitert. Alle Hersteller präsentieren Studien beziehungsweise Modelle mit reinem Elektro- oder Hybridantrieb, die Palette reicht vom kleinen Zweitwagen über den Minibus bis hin zur formvollendeten Limousine aus dem Hause Rolls Royce. Im Vergleich zu den erprobten Gefährten mit Diesel, Benzin und Gasantrieb sind Autos mit dem Prädikat grün immer noch ein schönes Stück teurer. Das Interesse ist groß, die Nachfrage bleibt gering.

Spritverbrauch und Schadstoffausstoß sind in Genf ein allgegenwärtiges Thema, eine große Bewegung nach vorn ist aber nicht auszumachen, so der Autoexperte Willi Diez. Diesel- und Benzinmotoren werden derzeit optimiert gleichzeitig sind die Alternativen aber noch nicht wirklich ausgereift.

Neuer Trend zu Karbon

Eine zentrale Komponente für den Fahrzeugbau der nächsten Jahre ist die Karosserie, neben einer günstigen wie leistungsfähigen Batterie. Um die Vehikel leichter zu machen setzen immer mehr Hersteller auf teure Kohlenstofffasern. In High-End Sportwagen zählt Karbon bereits zum Standard, nach und nach soll das Material auch in den Massemodellen verbaut werden. Das Rennen um die strategisch besten Plätze haben die Hersteller schon eröffnet. Für keinen von ihnen ist und wird es eine Spazierfahrt.

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