Sieben AKWs zur Überprüfung abgeschaltet

Nach Abschaltungen: Atomstrom für Deutschland

Sieben Atommeilern sind in Deutschland zur Sicherheitsüberprüfung abgeschaltet worden, als Reaktion auf die Atomkatastrophe in Japan. Das hat bereits Auswirkungen auf die Preise an der Strombörse. Außerdem muss Deutschland nun vermehrt Strom aus dem Ausland importieren, unter anderem aus Frankreich und Tschechien - da handelt es sich allerdings erst recht wieder um Atomstrom.

Mittagsjournal, 09.04.2011

Noch keine endgültige Entscheidung

Die Bundesregierung hat noch keine Vorentscheidung getroffen, wie viele Atomkraftwerke nach dem Ende des Moratoriums im Juni dauerhaft vom Netz gehen sollen. Es gebe bisher keine politischen Festlegungen, wie man dann handeln werde, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin.

Schneller Ausstieg?

Die "Leipziger Volkszeitung" hatte berichtet, die Koalition habe sich bei einem Treffen am Dienstag grundsätzlich auf das Abschalten alter Atomreaktoren verständigt. Führende Politiker von Union und FDP sind für einen schnelleren Atomausstieg. Dies könnte eine dauerhafte Abschaltung der sieben ältesten Meiler plus der Anlage Krümmel in Schleswig-Holstein nach sich ziehen.

AKW-Überprüfung läuft

Derzeit werden unter Federführung der Gesellschaft für Anlagen-und Reaktorsicherheit alle 17 Meiler etwa auf die Folgen von Erdbeben, Dammbrüchen, Cyberangriffen und Flugzeugabstürzen überprüft. Auf Basis der Ergebnisse soll entschieden werden, welche Meiler womöglich dauerhaft abgeschaltet werden müssen.

Energiekonzern RWE hat geklagt

Auf die Klage des Energiekonzerns RWE gegen die vorübergehende Abschaltung des AKW Biblis A in Hessen reagierte die Regierung demonstrativ gelassen. "Die Bundesregierung hat das zur Kenntnis genommen", sagte Seibert. RWE habe als Unternehmen das Recht, so zu handeln, wenn es meine, dass die Rechtsgrundlage auch mit Blick auf die eigenen Aktionäre überprüft werden müsse. (Text: DPA, Red.)