Präventionspaket in Schulen
Verkehrssicherheit für Jugendliche
Verkehrsunfälle sind weltweit die häufigste Todesursache von 15- bis 19-Jährigen. Grund genug für den ÖAMTC genau diese Zielgruppe verstärkt mit dem Thema Verkehrssicherheit zu konfrontieren.
8. April 2017, 21:58
Mit Hilfe einer Ausstellung unter dem Titel "7 Schicksale, 7 Schatten" geht der Autofahrerklub in die Schulen um anhand realer Schicksale die Gefahr für junge Menschen im Straßenverkehr zu zeigen. Nun wurde die Ausstellung in fünf Bundesländern präsentiert, in Wien, in der HTL Rennweg.
Mittagsjournal, 11.05.2011
Beate Tomassovits
Gestorben kurz vor dem 17. Geburtstag
Sieben lebensgroße schwarze Figuren aus Pappe sind in dem kleinen Ausstellungsraum verteilt. Jede Figur steht für einen im Straßenverkehr verunglückten Jugendlichen. Die Geschichte der toten Jugendlichen kann von der Figur abgelesen werden. Marion Pischinger beginnt ein Schicksal vorzulesen: Sarah war im zweiten Lehrjahr und freute sich auf ihren 17 Geburtstag. Sie war am 21. November 2008 unterwegs mit Freunden zu einer Geburtstagsfeier.
Sarah und ihre Freundin Melanie sind von einer nicht befestigten Musikbox im Auto erschlagen worden, als der Lenker des Wagens bei Glatteis ins Schleudern geriet. Ihre Eltern haben die Geschichte für die Ausstellung aufgeschrieben.
Frauen fahren vorsichtiger
Die Wiener Schülerin ist persönlich betroffen, weil sie den Ort in Kärnten kennt, wo der Unfall passiert ist. Sie selbst ist 18 Jahre alt und hat auch schon den Führerschein. Allerdings ist sie eine vorsichtige Fahrerin und passt auf beim Fahren. Sie sagt allerdings, es sei gefährlicher wenn viele Jugendliche im Auto sitzen, weil man da eben nicht mehr so gut aufpasse.
Frauen fahren vorsichtiger und haben ein fast vierfach geringeren Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken.
Vorbildwirkung der Eltern
Verkehrspsychologen attestieren jungen Männern eine riskantere Fahrweise und höhere Selbstüberschätzung. Und Schnellfahren ist vor allem für junge Männer durchaus auch reizvoll, gibt der 17-jährige Daniel Ruckser zu. Er sei vorbelastet durch seinen Vater, sagt er und zügig fahren mache Spaß.
Diese Vorbildwirkung der Eltern sollte auch nicht unterschätzt werden, sagt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Stichworte seien hier Schnellfahren und Alkohol am Steuer.
Risiko bei Jungen bleibt groß
Der 14-jährige Konstantin Graf ist auf Mitfahrgelegenheiten angewiesen. Er setzt die Erlaubnis seiner Eltern dafür voraus, aber er werde sie nicht fragen. Allerdings schränkt er ein, er würde nie mit unvorsichtigen Fahrern unterwegs sein wollen.
In den letzten Jahren sinkt zwar die Zahl der Unfälle und Verletzten kontinuierlich, allerdings bleibt das Risiko für die 18- bis 24-Jährigen überdurchschnittlich groß. Fast 31 Prozent aller im Straßenverkehr Verunglückten stammen aus dieser Altersklasse.