Regiedebüt von Philip Seymour Hoffman

Freud und Leid des Beziehungswesens

"Jack goes boating" hieß ein Theaterstück von Bob Glaudini, das 2007 mit Philip Seymour Hoffman in der Hauptrolle in New York Off-Broadway einen großen Erfolg feierte. Nun hat der Schauspieler das Stück auch für die Leinwand adaptiert. Hoffmanns Regiedebut, die Liebesgeschichte eines Außenseiters, läuft unter dem Titel "Jack in Love" im Kino.

Wenn Jack Musik hört, dann am liebsten mit dem Walkman. Die Erfindung des iPods ist an ihm spurlos vorüber gegangen, zur Krawatte trägt er schon mal eine Rastawollmütze und wenn er, der mit Frauen nichts am Hut hat, dann doch mal in die Nähe einer Verabredung kommt, etwa einer Ruderbootsfahrt im Central Park, dann gibt es einen großen Haken: Jack kann nicht schwimmen.

Kurzum, Jack ist ein Eigenbrötler, notorisch schüchtern, unfreiwillig komisch, weltfremd, nicht weiter anspruchsvoll, auch wenn es manchmal besser laufen könnte. Jack sei ein Typ, dessen Leben bisher vor allem durch Angst bestimmt gewesen sei, meint Regisseur und Hauptdarsteller Philip Seymour Hoffman.

Schwimmen und kochen

Doch wer will, der kann sich ändern und für diesen von der Liebe getriebenen Wandlungsprozess findet der Regisseur sensible Lebensmetaphern: Jack lernt schwimmen, also wie man richtig atmet, wie man Bewegungen koordiniert, wie man sich über Wasser hält. Jack lernt kochen, also wie man Zutaten sorgsam auswählt, wie man die richtige Mischung bei den Gewürzen und die richtigen Kochtemperaturen findet. Der Erfolg bei der anvisierten Connie bleibt nicht aus.

Authentischer Charakter

Eine Beziehung gelingt, eine andere - die Ehe des besten Freundes - zerbricht; es sind Freud und Leid des Beziehungswesen, denen sich Philip Seymour Hoffman mit lakonischem Humor, aber auch den entsprechenden Seelennöten nähert. Es sei zwar schwierig, mit anderen Menschen auszukommen, die Alternative sei aber nur die Einsamkeit, so Hoffman.

Selbst als Liebender bleibt Jack er selbst, ein durch und durch authentischer Charakter und dabei viel sympathischer als die meisten hysterisch und überdreht liebenden Figuren des US-Kinos.

Der prominente Philip Seymour Hoffman verzichtet in "Jack in Love" auf eine One-Man-Show, lässt als vermeintlicher Loser-Typ auch seinen Mitspielern genügend Entfaltungsmöglichkeiten bei der Frage nach dem Gewinnen und dem Verlieren in der Liebe und im Leben. Alles nur eine Sache der Perspektive.

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Jack in Love