Neuer Intendant der Bregenzer Festspiele
Roland Geyer geht nach Bregenz
Nun ist es offiziell: Roland Geyer wird ab 2015 der neue Intendant der Bregenzer Festspiele. Der Leiter des Neuen Opernhauses im Theater an der Wien folgt David Pountney nach, der Bregenz bereits 2013 verlässt. Er hat ein Angebot der Walisischen Nationaloper angenommen.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 24.05.2011
Roland Geyer (58) ist als neuer Intendant der Bregenzer Festspiele vorgestellt worden. Geyer wird ab 2012 als Berater tätig sein, 2015 die künstlerische Leitung übernehmen und ab 2016 auch Geschäftsführer des Festivals am Bodensee sein. Seinen Vertrag als Intendant des Theaters an der Wien, der bis Ende August 2016 läuft, wird Geyer dennoch erfüllen.
Geyer folgt in Bregenz dem Briten David Pountney (63) nach, der die künstlerische Leitung der Festspiele seit 2004 inne hat. Pountney wird nach der Saison 2013 als Intendant abtreten, wird aber auch noch 2014 als Regisseur des Spiels auf dem See eine tragende Rolle spielen. Festspiel-Präsident Günter Rhomberg jedenfalls hofft, "dass 2014 eine Interimslösung mit Kräften des Hauses möglich sein wird". Eine vertragliche Verpflichtung von Geyer, dessen Kontrakt bis 2021 läuft, sei für 2014 nicht möglich gewesen.
"Aha-Erlebnis" wie in Wien
Der gebürtige Wiener Geyer, der in Wien Wirtschaftsmathematik, Sportwissenschaft und Kulturmanagement studierte und 2016 an den Bodensee übersiedeln wird, war unter anderem als Geschäftsführer der Jeunesse Österreich tätig und wirkte ab 1996 als Wiener Musikintendant. Er verantwortete etwa das KlangBogen- und das OsterKlang-Festival und leitet seit 2006 das als Opernhaus neu positionierte Theater an der Wien.
Seine Arbeit am Theater an der Wien nahm Geyer in gewissem Sinne auch als Vorbild für sein künftiges Schaffen in Bregenz. Er wolle, dass die Bregenzer Festspiele während seines Wirkens "mit so einem 'Aha'-Erlebnis dastehen wie heute das Theater an der Wien", sagte der frisch bestellte Intendant.
Wirklich in die Karten schauen lassen will sich Geyer noch nicht, er werde aber jedenfalls See- als auch Hausoper beibehalten. Darüber hinaus könne er noch nichts sagen. Es müssten aber die Bregenzer Festspiele nicht nur als Seeoper, sondern als "großes Musikfest" wahrgenommen werden, daran werde er arbeiten.
Rhombergs Wunschkandidat
Festspiel-Präsident Günter Rhomberg nannte Geyer den Wunschkandidaten, um den man sich bereits in den vergangenen eineinhalb Jahren bemüht habe. "Er hat in der Praxis bewiesen, dass er das Ungewöhnliche sucht und auch findet", so Rhomberg. Mit der Verpflichtung von Geyer hoffe man auf neue Impulse und "eine dritte Pionierphase der Festspiele" nach 1950 und 1980. Der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) akzeptierte die Entscheidung Geyers, die Bundeshauptstadt zu verlassen. Er lobte Geyers "höchst erfolgreiche Arbeit" und sah der Nachfolgersuche "mit aller Gelassenheit der Welt" entgegen.
Text: APA, Red.