Eine neue Qualität der Freizeit

Work-Life-Balance

Der Begriff Work-Life-Balance hat nicht nur die Bedeutung von Arbeit in ein neues Licht gerückt, sondern auch die Freizeit. Freizeit wird auch als Leistungszeit genützt: zum kreativen Schaffen, zum Kennenlernen von Kulturen, zum Lernen.

Im Übergang von Industrie- zum Dienstleistungszeitalter bekommt Freizeit eine ganz andere Bedeutung, sagt der Leiter des österreichischen Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung Peter Zellmann.

"In der Tat ist es so, dass der Ausgleich, die Ganzheitlichkeit die Lebensstile der Menschen bei uns dominiert. Das heißt, Ökologie und Ökonomie, Arbeit und Freizeit, weiblich und männlich, das sowohl als auch. Menschen leisten gerne im Beruf, sie leisten aber auch gerne in der Freizeit. Sie geben ihrem Leben zunehmend auch in der Freizeit jenen Sinn, den sie früher nur in der Arbeitswelt, gebunden an das Industriezeitalter, gefunden haben", sagt Zellmann.

Nichtstun sei nicht bloß Langeweile. Vielmehr sei sie heute Leistungszeit, die aber nicht an Arbeit gebunden ist, sagt Professor Zellmann: "Freizeit ist keine Restzeit, kein pfui das hat man aber nicht, nein in diesem außerberuflichen ist der Lebenswert des Menschen genauso zu finden. Man muss sich das selbst bewusst machen. Diese Selbstfindung, dieses begeistert ganzheitlich Empfinden, dass tragen wir ja dann in die Arbeitswelt zurück. Da befruchtet ein Lebensbereich den anderen. Sie stehen nicht mehr in Konkurrenz zu einander, sondern sie ergänzen sich, sinnvoll zum Ganzen."

Einen Tipp gibt der Freizeitforscher Peter Zellmann mit in das Wochenende: mehr Mut zur Muße, denn nicht nur Arbeit macht glücklich.