Botschafter des Blues in Wien

B.B. King im Konzerthaus

Er ist der unbestrittene "King of the Blues": B.B. King gastiert am Mittwoch, 13. Juli 2011 im Wiener Konzerthaus. Mittlerweile 85 Jahre alt geworden, reist King nach wie vor um die Welt und gibt fast jeden zweiten Abend Konzerte.

Wie eh und je fungiert er dabei als Botschafter des Blues. Auf diesen hat der Gitarrist und Sänger so großen Einfluss ausgeübt wie kaum ein anderer.

Mittagsjournal, 13.07.2011

Unverwechselbares Gitarrenspiel

B.B. King hat den "Good Old Blues" geprägt wie kein anderer. Einen Anteil daran hat freilich sein unverwechselbares Gitarrenspiel, das unzählige Blues- und Rockmusiker beeinflusst hat - Größen von George Harrison bis Eric Clapton nahmen sich den "Blues Boy" zum Vorbild.

Kein anderer Bluesmusiker schaffte es zu einer solchen Popularität wie B.B. King. Das liegt freilich auch an der großen Flexibilität des Musikers: Sein Erfolg blieb nicht auf Chicago und die Südstaaten beschränkt, sondern ging über diese angestammten Gebiete des Blues hinaus. King hat das Genre modernisiert.

Blues in die Gegenwart gerettet

Anstatt im traditionellen Blues zu verharren, hat er sich mit dem Wandel der Zeit arrangiert. Früh begann er, mit Rockmusikern und Pop-Produzenten zusammenzuarbeiten - so schaffte es B.B. King letztlich, den Blues in die Gegenwart hinüberzuretten.

Die Biographie des B.B. King liest sich wie der berühmte amerikanische Traum. 1925 wurde er als Riley B. King in der Provinz von Mississippi geboren und stammt aus armen Verhältnissen. Seine musikalischen Erfolge kamen langsam, aber stetig. Anfang der 1950er-Jahre, als King versuchte, als Musiker in Memphis Fuß zu fassen, wurde er vom angesehenen Plattenlabel Modern Records entdeckt und unter Vertrag genommen. Hier produzierte er seinen ersten Hit, den "Three O'Clock Blues".

342 Konzerte in einem Jahr

B.B. King stieg schnell zum nationalen Star auf, der quer durch die USA tourte. Allein im Jahr 1952 gab er sagenhafte 342 Konzerte. Auch die Blueskrise, die mit dem Aufstieg des Rock 'n' Roll einherging, konnte King nicht bremsen - eher im Gegenteil. Er trat mit den Rolling Stones auf, war zu Gast in berühmten Talkshows und erklomm Bühnen in New York, Los Angeles oder Las Vegas, auf denen bis dahin noch nie ein Bluesmusiker zu sehen gewesen war.

Ende der 1960er-Jahre landete B.B. King mit "The Thrill is Gone" seinen nächsten Hit und schaffte es an die Spitze der US-Popcharts.

Popwelt inspiriert

Als Botschafter des Blues inspirierte B.B. King große Teile der Popwelt. Ein gutes Dutzend Grammys hat er im Laufe der Jahrzehnte gesammelt, unter anderem für sein letztes, 2008 eingespieltes Album "One Kind Favor".

Zwar ist B.B. King in den letzten Jahren altersbedingt etwas leiser getreten. Seine Auftritte sind kürzer geworden, doch wenn man aktuellen Reaktionen auf seine Konzerte glauben darf, haben sie nichts an Intensität verloren.