Mystery in "Super 8"

Huldigung an die Tüftelei

Eigentlich wollten der halbwüchsige Jake und seine Freunde nur einen kleinen Zombie-Film im Super-8-Format drehen, doch dann wird daraus eine viel größere Mission. Der amerikanische Regisseur JJ Abrams, bekannt durch die TV-Serie "Lost" und Filme wie "Cloverfield" sowie das letzte Star Trek-Abenteuer, geht in seinem neuen Film "Super 8" zurück zu den Wurzeln seiner Karriere.

Kultur aktuell, 03.08.2011

Lichter beginnen zu flackern, der Strom fällt immer wieder aus, Autos werden zu Wurfgeschoßen, Hunde laufen ihren Besitzern davon und Kabel verschwinden von den Strommasten. Seltsame Dinge gehen in der Kleinstadt Lilian, Ohio vor, allerdings erst seit ein Zug mit mysteriöser Ladung entgleist ist. Der 13-jährige Jake und seine Freunde werden Zeugen des Unglücks, das alles verändern wird.

Seelenverwandte

Kinder und die Undurchdringlichkeit der Erwachsenenwelt gehören zentral zum Kinoweltbild von Steven Spielberg, stets konsequent aus der Sicht der Kleinen geschildert, die den überforderten Erwachsenen immer wieder die Augen öffnen müssen. Auch "Super 8" spielt vor dem Hintergrund einer Science-Fiction-Horror-Geschichte ein derartiges Szenario durch, allerdings ist Spielberg diesmal nur als Produzent tätig, hat aber in Regisseur JJ Abrams einen Seelenverwandten gefunden.

"Spielberg ist einfach der Held meiner Kindheit gewesen", so JJ Abrams. Und beide hätten ihre Karriere als Filmemacher mit kleinen 8mm- bzw. Super-8-Filmen begonnen, ergänzt Steven Spielberg.

Erste Liebe

Es sind Kinder, die allein gelassen werden, die sich unverstanden fühlen und letztlich in eine Traumwelt flüchten. Dort leben sie ihre blühende Fantasie aus, der Stoff aus dem Jake und seine Freunde einen Zombiefilm drehen. Immer wieder gelingt es Regisseur Abrams, der Welt der Kinder magische Momente ihres Erwachsenwerdens abzutrotzen, etwa jene der ersten Liebe, die sich hier ganz versteckt, aber auch ganz bestimmt ihren Weg bahnt.

Böse Menschen

JJ Abrams schließt seinen Film mit einer für Spielberg typischen, humanistischen Botschaft. Nicht das außerirdische Monster, das hier die Kleinstadt bedroht und eigentlich nur nach Hause will, ist böse, sondern die Menschen sind es, die es schlecht behandeln. Hier huldigt Abrams am deutlichsten Spielbergs "ET". Und noch eine Huldigung: jene an das Filmemachen, in dem das minutiöse Tüfteln zum größten Vergnügen und zur größten Leidenschaft wird, selbst wenn man nur auf Super 8 dreht.

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