Zum zehnten Todestag

Der Gratwanderer Werner Pirchner

Am Mittwoch, 10. August 2011 jährt sich zum 10. Mal der Todestag des Komponisten und Musikers Werner Pirchner. Aus diesem Anlass ist Werner Pirchner ein kleiner Programmschwerpunkt gewidmet. Pirchner war bis zu seinem frühen Tod ein Gratwanderer, dem es gelang, das Erheiternde mit dem Tiefgründigen zu verbinden, der auch vor heiklen Themen nicht zurückschreckte.

Werner Pirchner über seine musikalische Arbeit

Im Normalfall wäre es ein Verstoß gegen eine "heilige" Ö1 Regel, wenn man als Moderator/in den Namen eines Komponisten vor oder nach dessen Musikstück nicht erwähnt. Nur in einem Fall ist das zulässig, und zwar wenn es sich um Signations handelt. Aber auch diese Kennmelodien sind Musik. Ihr Verfasser ist somit der am häufigsten gespielte Komponist unseres Senders: Werner Pirchner.

Das Ö1 Sounddesign war aber nicht die einzige ungewöhnliche Komposition des Tiroler Komponisten. Ungewöhnlich war auch sein Zugang zur "klassischen" Musik. Er folgte diesbezüglich seinem Leitsatz: "Die Gesetze in der Kunst machst du selber, wenn du kannst!" Und er konnte.

Jazz-Vibrafonist

Mit 42 hat Pirchner eine Grenze überschritten und erstmals ein "ernstes" Stück komponiert. Bis dahin war er als Vibrafonist zusammen mit Harry Pepl im legendären JazzZwio auch in der internationalen Jazzszene gefragt und hatte, nach eigener Aussage, "aus Respekt vor den größten Meistern - Bach, Mozart, Schubert, Bruckner, Mahler, Schönberg, Webern - nicht gewagt, auch nur einen Ton für ein klassisches Konzert zu schreiben".

Als er es dennoch tat (ein Stück für Solo-Violine), begann jene Durchdringung von "E"- und "U"-Musik, die Pirchner zu einem dichten Netz verknüpfte und auch im Namen seines eigenen Labels verankerte "EU".

Gratwanderer

Werner Pirchner war bis zu seinem frühen Tod vor zehn Jahren ein Gratwanderer, dem es gelang, das Erheiternde mit dem Tiefgründigen zu verbinden, der auch vor heiklen Themen nicht zurückschreckte.

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