Projekt soll weitergehen
E-Medikation: Ärzte wollen Rechtsgarantie
Das Projekt E-Medikation soll fortgeführt werden, sagt die Ärztekammer. Allerdings verlangt der Vizepräsident der Ärztekammer, Arthur Wechselberger, unter anderem die Zusicherung des Gesundheitsministers, dass es für die Ärzte zu keinen rechtlichen Komplikationen kommen werde.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 17.08.2011
Rechtsstreit bereinigen
Die Ärztekammer hat ihre Teilnahme am Projekt E-Medikation vorerst gestoppt, weil es bei der Vergabe des Softwareauftrags zu einem rechtlichen Fehler durch die Krankenkassen gekommen ist. Wenn das bereinigt sei, könne das Projekt mit den Ärzten weiterlaufen, sagt die Ärztekammer.
Stöger soll garantieren
Die Ärzte wollen das Projekt E-Medikation nicht scheitern lassen, aber für die teilnehmenden Ärzte müsse absolute Sicherheit bestehen, dass alles rechtlich in Ordnung ist, sagt Arthur Wechselberger. Probleme gab es zuletzt wegen Fehlern bei der Auftragsvergabe, die Krankenkassen wurden deshalb zu einer Geldstrafe verurteilt. Seither tobt ein Rechts- und Gutachterstreit zwischen Krankenkassen und Ärztekammer. Arthur Wechselberger will die Gutachten noch einmal mit dem zuständigen Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) besprochen und beurteilt wissen. Mit einer Garantie des Gesundheitsministers könnte dann im Laufe des September die Entscheidung der Ärzte über eine weitere Teilnahme an der E-Medikation vorliegen.
Mehr Sicherheit für Patienten
Grundsätzlich ist der Vize-Präsident der Ärztekammer gegenüber dem Projekt positiv eingestellt: "Es trägt das Potenzial in sich, die Verordnung des Arztes zu erleichtern und mehr Patientensicherheit zu bieten." Beim Projekt E-Medikation sollen die Medikamente der teilnehmenden Patienten elektronisch erfasst, auf Wechselwirkungen und gegenseitige Unverträglichkeiten geprüft werden. Eine Testphase der Zusammenarbeit von Ärzten, Apotheken und Spitälern in drei Regionen in Tirol, Oberösterreich und Wien sollte eigentlich schon seit Juli laufen.