Gericht entschied nach zwei Jahren

"Bild"-Ausreißer darf zur Mutter

Nach zwei Jahren im Kinderheim darf ein 13-jähriger Ausreißer jetzt bei seiner Mutter bleiben. Das Bezirksgericht Traun in Oberösterreich hat der Mutter die Obsorge für den Buben und seine neunjährige Schwester zurück übertragen. Mit seiner Fahrt zur Bild-Zeitung nach München hatte der Bub für Aufsehen gesorgt.

Morgenjournal, 20.08.2011

Neues Urteil nach Flucht zur "Bild"

Die Geschwister waren schon seit Ferienbeginn wieder bei der Mutter. Aber erst jetzt liegt die letztgültige Gerichtsentscheidung vor, dass sie dort bleiben können. Vor mehr als zwei Jahren hatte das Bezirksgericht Traun der Mutter auf Antrag der Jugendwohlfahrt die Obsorge entzogen. Die Begründung: instabile Lebensverhältnisse und angeblich Verwahrlosung. Die Kinder aus Oberösterreich waren danach in Heimen bzw. Wohngemeinschaften untergebracht, zuletzt in Golling in Salzburg. Doch heuer im März reißt der 13-Jährige aus, sorgt für eine Suchaktion und taucht in der Redaktion der "Bild"-Zeitung auf. Im April weist dann ein Berufungsrichter den Obsorgeentzug zurück. Der Erstrichter habe den Wunsch der Kinder, bei der Mutter zu leben, nicht berücksichtigt. Ob das Kindeswohl gefährdet war, sei unklar. Und die Mutter habe wieder einen Arbeitsplatz. Jetzt hat auch der Erstrichter in Traun die endgültige Entscheidung zugunsten der Mutter getroffen.