Savary inszeniert Raimund

8. April 2017, 21:58

Im vergangenen Jahr war es "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" mit Karl Markovics, der zunächst das Publikum der Sommerarena in Baden und dann das Theater in St. Pölten begeistert hat. Heuer ist es Raiumds "Verschwender", der wieder in der Regie von Jerome Savary von Baden nach St. Pölten übersiedelt, wo er nun Premiere hat.

Ein Dichter von Weltrang

Savary, der heuer 70 Jahre alte wird, hat ein Gespür und eine Liebe für Raimund, den er für einen universellen Dichter von Weltgeltung hält und den er sogar Shakespeare und Moliere gleichstellt und der keineswegs ein lokales, folkloristisches Biedermeierphänomen ist.

Jerome Savary liebt Österreich und das fühlt man und sein Deutsch ist so gut, dass er jeden Ton und jeden Zwischenton versteht, auch wenn er ihn manchmal mit französischem Esprit mischt, was bei Raimund im "Verschwender" durchaus angelegt ist, etwa in der Figur des Chevalier, die bei Savary von Heinz Zuber verkörpert wird.

Raimund in Frankreich?

Savary, der Direktor des Chaillot-Theaters und der Opera comique in Paris war, würde seine beiden Raimund-Arbeiten gerne in seiner Heimat Frankreich zeigen. Er lebt jetzt mit seiner Familie in Südfrankreich, wo er auch Proberäume für seine freie Truppe bespielt.

Derzeit arbeite er an einem Projekt über Matrosenlieder, außerdem inszeniert Savary demnächst in Italien Shakespeares "Othello", dabei verbindet er das Stück mit der Flüchtlingstragödie auf Lampedusa.