Deutsche Bundeskanzlerin bei Barroso
Merkel will in der Bankenkrise rasch handeln
Bei einem Besuch in Brüssel hat die deutsche Bundeskanzlerin gewarnt, dass es keinen einfachen Befreiungsschlag geben wird, um aus der Schuldenkrise herauszufinden. Eine Veränderung des EU-Vertrages könnte ihrer Meinung nach in der nächsten Zeit durchaus notwendig sein.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 5.10.2011
Merkel: Vertragsänderung kein Tabu
Ihr Vorstoß in Brüssel als Vertreterin der wichtigsten Wirtschaftsmacht Europas, dessen ist sich die Angela Merkel sehr bewusst, hat in Brüssel ganz besonders Gewicht. Deutschland plädiert für einen deutlich stärkeren Zusammenhalt der Europäer, um der Krise zu widerstehen. Wenn nötig muss es nach der Überzeugung der deutschen Kanzlerin auch eine Veränderung des EU-Vertrages geben. "Es darf auch nicht tabu sein, über die Veränderung eines Vertrages nachzudenken. Wir sind dafür da, dass die Währungsunion klappt, dass sie erfolgreich ist, und dafür müssen wir die notwendigen Mittel bereitstellen."
Barroso: Vertragsveränderung wahrscheinlich
Kommissionspräsident Barroso stimmt zu: "Kann sein, dass wir eine Vertragsveränderung für mehr Integration brauchen, wenn bisherige Mechanismen nicht ausreichen. Aber das darf keine Ausrede sein, schwierige aktuelle Entscheidungen hinauszuschieben. Aber ja, für die Zukunft ist eine Vertragsveränderung wahrscheinlich."
Banken: Merkel drängt auf Entscheidung
Zu den ganz aktuellen Sorgen der Europäer gehört die Schwäche des Finanzsektors. Für die jetzige Krisenlage reicht das Kapital der Banken nicht aus, darüber sind wir einig, betont Angela Merkel. "Die deutsche Bundesregierung steht bereit, wenn notwendig eine solche Kapitalisierung der Banken durchzuführen. Wir brauchen einheitliche Kriterien. Ich denke, die Zeit drängt und deshalb sollte das auch schnell entschieden werden." Nach der Europäischen Kommission besucht Merkel die Fraktionsvorsitzenden des europäischen Parlaments.