Hundstorfer: Sieben Millionen Euro für Qualifizierung
Maßnahmen gegen Frauenarbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt. Laut Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) liegt das zum Teil daran, dass immer mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt drängen. Frauen über 50 sind besonders stark von Arbeitslosigkeit betroffen. Hundstorfer setzt daher auf spezielle Maßnahmen zur Frauenförderung.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 02.11.2011
Probleme bei älteren Frauen
Dass immer mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt strömen, führe einerseits dazu, dass immer mehr in Beschäftigung seien, andererseits aber auch zu einer Anhebung der Arbeitslosenquote, so der Sozialminister im Ö1 Interview. Die Regierung wolle daher noch im Herbst sieben Millionen Euro in Maßnahmen zur Frauenförderung am Arbeitsmarkt investieren. Gerade ältere Frauen über 50 Jahre hätten es besonders schwer, einen Job zu finden, so Hundstorfer. "Hier müssen Qualifizierungen und Integrationsmaßnahmen ausgebaut werden."
Arbeitsmarkt: keine Erholung in Sicht
Trotzdem habe Österreich unter allen europäischen Ländern noch immer die geringste Arbeitslosigkeit. Die schwache Wirtschaftsentwicklung der kommenden Jahre werde aber auch auf dem Arbeitsmarkt spürbar sein, so Hundstorfer. "Wir werden eine leicht steigende, aber keine dramatisch steigende Arbeitslosenquote haben."
"AMS-Schulungen verbessern"
Die finanziellen Mittel, die dem Arbeitsmarktservice zur Verfügung stehen, werden jedoch nicht aufgestockt. Daher wolle man versuchen, bei Schulungsmaßnahmen noch punktgenauer vorzugehen und noch spezieller auf die Bedürfnisse der Wirtschaft einzugehen, so Hundstorfer. Neue Konjunkturprogramme zur Ankurbelung der Wirtschaft seien im Moment nicht sinnvoll. "All das, was wir derzeit an Instrumentarien haben, sollten wir ausnützen und notfalls teilweise umgestalten", so der Sozialminister.
"Zu viele Invaliditätspensionen"
Und auch bei der Pensionsreform und der Anhebung des tatsächlichen Pensionsantrittsalter müsse die Regierung ihre Hausaufgaben machen, so der Sozialminister. Ein von den Sozialpartnern ausgearbeitetes Papier gelte es nun umzusetzen. Hundstorfer: "Das gravierendste Problem im Pensionsrecht ist die hohe Anzahl der Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen. Dort setzen wir an und arbeiten mit einem Bündel an Programmen. Ich will aber eine sachliche Debatte führen, da es hier um Einzelschicksale geht. Klar ist aber: Invaliditätspensionen gibt es viel zu viele."