Weiter auf Wachstumskurs

Siemens-Ergebnis wie erwartet

Seit gut vier Jahren steht der gebürtige Villacher Peter Löscher an der Spitze von Siemens und wieder kann er ein erfolgreiches Geschäftsjahr bilanzieren. Der 400.000-Mitarbeiter-Konzern hat von der guten Konjunkturlage der vergangenen Monate profitiert.

Mittagsjournal, 11.10.2011

Ziele erreicht

Das Geschäftsjahr ist mit Ende September abgeschlossen worden, am Vormittag hat Peter Löscher in München die Zahlen präsentiert. An die 15 Minuten braucht Löscher, um das Geschäftsjahr zu resümieren. Trotz des Rekordergebnisses im operativen Bereich ist bei ihm kaum ein zufriedenes Lächeln zu entdecken. Die Ziele seien erreicht worden, sagt er - Umsatz um sieben Prozent gesteigert, Auftragseingang um 16 Prozent erhöht - ein Wachstum weit höher als das der Weltwirtschaft, wie Löscher betont.

Dennoch gemischte Bilanz

Unter dem Strich bleiben Siemens gut sechs Milliarden Euro Gewinn, vor allem dank der Sparten Industrie sowie Energie. Profitiert hat das Unternehmen dabei von einem Großauftrag der Deutschen Bahn sowie von Kraftwerksbauten. Schlecht gelaufen ist das Solargeschäft - Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe waren die Folge. Durchmischt ist die Bilanz im Sektor Gesundheit - auch weil öffentliche Aufträge ausgeblieben sind. Im Bereich Gesundheit / Medizintechnik wird Siemens wohl ein paar Hundert Mitarbeiter weniger beschäftigen.

Mittelfristig optimistisch

Für das kommende Jahr zeigt sich Peter Löscher vorsichtig optimistisch. Erste Anzeichen für eine Abflachung des Wachstums - "Zeichen einer Atempause auf hohem Niveau" - seien bereits zu spüren. Mittelfristig, also in den nächsten Jahren, werde sich die aber Lage bessern. Der Konzern sei gut gerüstet, "Innovationskraft und Wachstumsbasis weiter auszubauen."

Hoch sind die Erwartungen im Bereich Umwelttechnik. Die wichtigsten Wachstumsgebiete sind für Siemens Regionen außerhalb Europas. China bleibt der Zukunftsmarkt Nummer eins. Alle Sektoren seien auf Wachstumskurs, besonders der Bereich Energie, so Löscher.

Keine Zukäufe

Trotz des Gewinns auf hohem Niveau und prall gefüllter Kassa plant Siemens keine Zukäufe. Organisches Wachstum lautet die Devise. Der Konzern stellt sich damit auf härtere Zeiten ein, außerdem sollen die Probleme im Unternehmen gelöst werden. Neben der Medizintechnik zählen dazu Nokia Siemens Networks und der noch immer ausstehende Börsengang der Leuchtmittelfirma Osram.

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