In der USA nach wie vor Rechtspraxis

AI gegen Lebenslang für Minderjährige

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die USA aufgefordert, lebenslange Haftstrafen für Minderjährige abzuschaffen. Die Vereinigten Staaten und Somalia sind die einzigen Länder, die die Kinderrechtskonvention der UNO nicht unterzeichnet haben, die es verbietet, Kinder zu lebenslanger Haft zu verurteilen.

Abendjournal, 30.11.2011

11-jähriger "Doppelmörder"

Zu jung, um wählen zu dürfen, zu jung für Alkohol und Zigaretten, aber alt genug, den Rest des Lebens im Gefängnis zu verbringen. Dieses Prinzip, das in den USA nach wie vor Gültigkeit hat, prangert der Generalsekretär von Amnesty Österreich, Heinz Patzelt, an. Ein Beispiel: Ein 11-jähriger Bub spielt mit der im Haus frei zugänglichen Pistole seines Vaters. Ein Schuss löst sich und trifft die schwangere Mutter. Jetzt ist der Bub wegen Doppelmordes angeklagt und soll lebenslang ins Gefängnis.

"Nicht schuldfähig"

Viele Kinder, die Gewaltverbrechen begangen haben, waren selbst körperlicher Gewalt ausgesetzt. Unter-14-Jährige sind nicht schuldfähig, sagt dazu Heinz Patzelt, Über-14-Jährige gehören vor ein Jugendgericht und nicht lebenslang eingesperrt. Ohne die Taten zu entschuldigen argumentiert Pazelt, dass lebenslange Freiheitsstrafen dem Umstand nicht Rechnung tragen, dass Jugendliche sich ändern könnten und resozialisierbar seien.

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