Persiflage des Alltagsrassismus

"Kebab mit Alles"

"Kebab mit Alles" heißt die neue TV-Komödie des österreichischen Regisseurs Wolfgang Murnberger, die am Donnerstag, 15.12.2011, im ORF zu sehen sein wird.

Kulturjournal, 13.12.2011

Johann Stanzel, gespielt vom österreichischen Schauspieler und Kabarettisten Andreas Vitasek, ist fassungslos. Gerade wollte er den Gastraum seines Cafés Prinz Eugen erweitern, als der türkische Geschäftsmann Mustafa Öztürk alias Tim Seyfi auftaucht und ihm einen Pachtvertrag für genau denselben Raum unter die Nase hält. Zudem will Öztürk das gesamte Café in ein türkisches Restaurant integrieren.

Als Stanzel und Öztürk dämmert, dass sie beide einem Betrüger aufgesessen sind, versuchen sie sich gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen um den jeweils anderen zum Aufgeben zu zwingen.

An Klischees mangelt es nicht

Öztürk gerät in die Fänge eines türkischen Mafiosi, der das Viertel kontrolliert und von ihm verlangt, sich muslimischen Traditionen zu beugen. Stanzel wiederum wird als typischer kleinkarierter Österreicher dargestellt, der Angst um seine heile Welt hat.

Stanzel braucht aber zuerst einmal Hilfe gegen seinen türkischen Kontrahenten. Und die bekommt er von unerwarteter Seite. Prinz Eugen, gespielt von Michael Ostrowski, entsteigt einem Gemälde im Café und erscheint dem verdatterten Johann Stanzel.

Stanzel nimmt die Hilfe des erfahrenen Feldherrn dankbar an und verläuft sich immer mehr in seinem Wahn, Öztürk zu vertreiben.

Keine politischen Botschaften

Bei diesen politisch inkorrekten Skurrilitäten soll sich der Zuseher durchaus aufhalten. Denn politische Botschaften will Regisseur Murnberger mit seiner Komödie nicht unter die Leute bringen.

Tim Seyfi, deutscher Schauspieler türkischer Herkunft, sieht in "Kebab mit Alles" allerdings eine gute Gelegenheit den eigenen Alltagsrassismus zu hinterfragen.

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Kebab mit Alles