Zahl der Betroffenen unklar
Brustimplantate auch in Österreich
Die Brustimplantate, die bei französischen Frauen Krebs hervorgerufen haben sollen, sind auch in Österreich verwendet worden. Das hat die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bestätigt. Wie viele Frauen in Österreich betroffen sind, wird derzeit noch ermittelt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 21.12.2011
Mariella Kogler
Regelmäßige Kontrollen empfohlen
Fünf Ärzte haben in Österreich die gesundheitsgefährdenden Brustimplantate der französischen Firma Poly Implant Prothese (PIP) verwendet. Bisher seien aber keine Probleme gemeldet worden, so Marcus Müllner von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Seine Empfehlung: Wer Implantate dieser Firma trägt, sollte regelmäßige Untersuchungen machen lassen und bei Hinweise auf eine Ruptur die Implantate sofort entfernen lassen.
Industriesilikon in instabiler Hülle
Die Implantate der Firma PIP sind mit Industriesilikon statt mit medizinischem Silikon gefüllt und ihre Hülle löst sich leicht auf. Gelangt das Silikon in den menschlichen Körper, entstehen Entzündungen. Das Gesundheitsministerium sucht derzeit über die Ärzte offensiv nach betroffenen Patientinnen, damit es diese über die Risiken informieren kann.
Grüner Appell an Stöger
Die Grünen haben bereits im Mai 2010 in einer parlamentarischen Anfrage an Minister Alois Stöger (SPÖ) darauf aufmerksam gemacht, dass auch in Österreich Frauen betroffen sind. Sie fordern daher vom Gesundheitsminister eine großangelegte Infokampagne. Frauensprecherin Judith Schwentner appelliert an Stöger, einen Aufruf an alle betroffenen Frauen zu starten, sich die Implantate herausoperieren zu lassen, wie es in Frankreich gemacht werde. Außerdem fürchten die Grünen, dass nicht nur die Patientinnen der fünf österreichischen Ärzte betroffen sind, sondern auch jene Frauen, die sich beispielsweise in Ungarn oder der Slowakei haben operieren lassen.
Service
Wenn Sie fürchten, eines der gesundheitsschädlichen Implantate zu tragen, empfiehlt das Gesundheitsministerium als erstes ihren Arzt aufzusuchen. Auskünfte gibt es auch bei der AGES.
AGES
Telefon 05 05550