Internationaler Protest
Ägypten: Razzien bei Menschenrechtlern
Das Militärregime erhöht den Druck auf internationale Menschenrechtsgruppen und NGOs: Unter dem Vorwand, es gebe den Verdacht illegaler Finanzierung aus dem Ausland wurden Razzien in den Büros durchgeführt. USA und Deutschland haben Protest eingelegt.
27. April 2017, 15:40
Morgenjournal II, 30.12.2011
Vorwurf illegale Finanzierung
Bei den Razzien hat die Polizei Dokumente und Computer beschlagnahmt, auch bei so renommierten Organisationen wie der Konrad Adenauer-Stiftung. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Mena berichtet, gehe es um illegale Finanzierung der Büros aus dem Ausland. Der regierende Militärrat in Ägypten wurde in den vergangenen Monaten immer wieder von Menschenrechtsgruppen kritisiert, vor allem weil die Armee massiv gegen Demonstranten vorgegangen ist. Das Militär hat mehrmals betont, es werde keine Einmischung aus dem Ausland in die inneren Angelegenheiten Ägyptens tolerieren.
Gegen die Razzien haben die USA und Deutschland protestiert. Auch ägyptische Bürgerrechtsgruppen kritisieren die Durchsuchungen bei 17 Organisationen. Ein solches Vorgehen habe es nicht einmal unter Präsident Mubarak gegeben, heißt es.