Vorstellungsbesuch in der Oper Graz

Richard Strauss' "Elektra"

Hass, Rache, Mordlust - vom ersten Ton an beherrschen Elektras düstere Rachegedanken die Atmosphäre in Richard Strauss' Oper rund um das Schicksal der Atriden-Tochter.

Ab 21. Jänner 2012 verfolgt in der Oper Graz der Familienfluch die Nachkommen der Tantaliden, deren Leben über Generationen von einer unheilvollen Folge von Gewalt und Verbrechen überschattet ist. "Vater! Agamemnon, dein Tag wird kommen. Von den Sternen stürzt alle Zeit herab, so wird das Blut aus hundert Kehlen stürzen in dein Grab!", schwört Elektra, deren einziges Ziel es ist, ihre Mutter Klytämnestra, Mörderin ihres Gatten und Elektras Vater, Agamemnon, zu vernichten.

Ihre Schwester Chrysothemis, einzige Lichtgestalt dieses Familiendramas, sehnt sich nach einem "Weiberschicksal" mit Mann und Kindern und lehnt die Mithilfe zum Mord ab. Schließlich ist es Bruder Orest, der die Rache vollzieht – danach gibt es für Elektra nur noch eines: "Schweigen und tanzen".

Grenzen der Harmonik

1903 besuchte Richard Strauss die Uraufführung von Hofmannsthals Tragödie "Elektra" in Berlin. Der Komponist, geistig bereits mit der Ausarbeitung seiner Oper "Salome" beschäftigt, erkannte sofort die musikdramatischen Qualitäten des Textes. Viele Jahre später schreibt er in seinen Betrachtungen und Erinnerungen:

Archaische Wucht und Psychoanalyse

Strauss verstärkt die archaische Wucht des Stoffes, obwohl sie die Psychologie der Figuren in ihren feinsten Verästelungen schillernd zum Klingen bringt. Wirklich "gesund" ist keine der drei im Familienfluch gefangenen Frauen, Elektra, Klytämnestra und Chrysothemis. Von Hofmannsthal und Strauss scheinen hier Freuds und Breuers Studien über Hysterie kongenial auf die Opernbühne übertragen zu haben.

Die Neuinszenierung von Strauss' "Elektra" an der Oper Graz durch Johannes Erath reflektiert die Rolle psychoanalytischer Ideen im Hintergrund des Werkes, um dadurch das Archaische des Stoffes unverstellt erlebbar zu machen - als schreckliche Gewalt, als lebensverneinende Verzweiflung und als geheimnisvoll tödliche Ekstase.

Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Johannes Fritzsch, der sich mit seinen ebenso analytischen, detailgenauen wie dramatischen Strauss-Interpretationen in Graz bereits einen hervorragenden Namen gemacht hat. Die Titelpartie singt Stephanie Friede, Klytämnestra ist Iris Vermillion, Gal James verkörpert die Chrysothemis.

Ö1 Club Exklusiv

Am 1. Februar 2012 ist eine Gruppe von Ö1 Club-Mitgliedern zu Begrüßung unter anderem durch die Dramaturgin Birgit Amlinger, Treffen mit beteiligten Künstlern und Künstlerinnen, Sektempfang, Werkeinführung sowie Vorstellungsbesuch der Oper "Elektra" von Richard Strauss eingeladen.

Anmeldungen dafür bitte schriftlich an den Ö1 Club, Argentinierstraße 30a, 1040 Wien, per E-Mail, per Fax: (01) 501 70-372, oder im Ö1 Kalender. Bitte geben Sie an, ob Sie allein oder in Begleitung kommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden ausgelost und verständigt. Anmeldeschluss ist am 23. Jänner 2012.

Service

Richard Strauss, "Elektra", ab 21. Jänner 2012, Oper Graz,
Ö1 Club-Mitglieder bekommen ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).

Oper Graz - Elektra

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