Auf Burschenschafterball

Wirbel um Strache-Sager

Aufregung gibt es um einen möglichen Sager von FPÖ-Chef Strache: Er soll am Burschenschafterball sich und die anderen Besucher des umstrittenen Balls angesichts von Gegendemonstrationen mit Opfern der Nazis verglichen haben - so hat es ein Redakteur des "Standard" gehört. Der Aufschrei der anderen Parteien ist groß, die FPÖ spricht von einer verzerrten Darstellung.

Abendjournal, 30.01.2012

"Die neuen Juden"

"Wir sind die neuen Juden und das war wie die Reichskristallnacht" - mit diesen Worten soll sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu später Stunde am Burschenschafter-Ball über Angriffe auf Ballbesucher und Burschenschafter-Buden aufgeregt haben, und zwar ohne zu wissen, dass ein Journalist anwesend ist, das berichtet die Tageszeitung "der Standard" heute, einer ihre Reporter hatte sich inkognito unter die Ballgäste gemischt.

Vilimsky verteidigt Strache

Die Freiheitlichen sprechen von Stasi-Spitzelmanier, der Zeitungsbericht sei maßlos übertrieben und die Aussagen verzerrt dargestellt, so FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky in einer Aussendung, Strache habe das Leid, das den Juden angetan wurde, in keiner seiner Aussagen relativieren wollen, aber die Hetze des Nazi-Regimes mit der von Linksextremisten in Bezug gebracht, so Vilimsky - Strache selbst war zu keinem Interview bereit.

Empörung bei anderen Parteien

Herbe Kritik am FPÖ-Chef kommt unterdessen aus allen anderen Parlamentsparteien: Für SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Rudas propagiert Strache ein absurdes Geschichtsbild, das vor verharmlosender Relativierung der NS-Gräuel nur so strotze, ihr Gegenüber bei der Volkspartei, Hannes Rauch empfiehlt dem FPÖ-Chef Nachhilfe in Geschichte und spricht von einem offenen Schlag ins Gesicht für all jene, die Opfer des verbrecherischen NS-Systems waren. Für Grünen-Chefin Eva Glawischnig ist Strache für das österreichische Parlament absolut untragbar, taktlos und deplatziert lautet der Kommentar von BZÖ-Koordinator Markus Fauland.

Und die israelitische Kultusgemeinde sieht im der Vergleich von Besuchern des WKR Balles mit der Judenverfolgung eine ungeheuerliche Provokation und kündigt eine Anzeige gegen Strache an.