Energiewende - Teil 1

Energie aus Biomasse

Anlässlich des ORF-Schwerpunktes "Unser Klima" berichtet "Wissen aktuell" über Biomasse: Sie deckt derzeit über zehn Prozent der weltweiten Energienachfrage. In waldreichen Gebieten erfolgt die Energieversorgung zusehends durch Biomassekraftwerken.

Rund 2,5 Milliarden Menschen in armen Ländern hängen ausschließlich von Bioenergie in Form von Brennholz, Holzkohle oder Dung ab. Bei modernen Biomassekraftwerken werden land- und forstwirtschaftliche Reststoffe und speziell angebaute Energiepflanzen zur Erzeugung von Strom, Wärme und Treibstoffen genutzt.

So manche Regionen haben es mithilfe der Biomasse geschafft, energieautark zu werden. Zum Beispiel die Kleinstadt Güssing im Südburgenland. Vor 20 Jahren begann man in der 4.000 Einwohner-Stadt, fossile Energie durch erneuerbare heimische Brennstoffe zu ersetzen. Dadurch gelang es, die CO2-Emissionen zu reduzieren und Energie zur Gänze aus erneuerbaren Quellen für die Bewohner bereit zu stellen. Verwendet wird dazu trockenes Waldhackgut, sagt der Leiter von Güssing Energy Technologies Richard Zweiler.

Aus Hackschnitzeln erzeugt das Biomassekraftwerk Güssing Strom und Wärme mit einer Leistung von 4,5 Megawatt thermischer und zwei Megawatt elektrischer Energie. Das heißt, pro Stunde entstehen 2000 Kilowattstunden Strom und 4.500 Kilowattstunden Fernwärme, und zwar aus 1760 Kilo Holz. Aus Biomasse lassen sich auch hochwertige Produkte wie Treibstoff herstellen. Wichtig für die Zukunft sei, die Biomasse effizient zu nutzen, sagt der Energie-Techniker Richard Zweiler.

Auch aus feuchter Biomasse wie frisch gemähten Wiesen und Rindergülle wird Energie erzeugt. In Österreich sind bereits mehr als 40 Regionen durch den Einsatz von Biomasse weitgehend energieautark.